Maßanzüge und Luxusautos: Verfahren gegen Investor Pecik mit Diversion erledigt

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Der Investor soll Thomas Schmid, als er Finanz-Generalsekretär war, mit Maßanzügen und Luxusautos angefüttert haben. Jetzt übernahm er Verantwortung, das Verfahren ist damit beendet.

Die Anklage stand schon, dann hat sich der Prozessstart verzögert - und jetzt ist das Verfahren eingestellt. Investor Ronny Pecik bekam eine Diversion, wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Freitag via Aussendung mitteilte. 

Pecik war "Vorteilszuwendung" vorgeworfen worden. Er soll Thomas Schmid in dessen Zeit als Generalsekretär im Finanzministerium Autos aus seinem luxurösen Fuhrpark geliehen und Schmids Rechnungen für Maßanzüge bezahlt haben. 

In Summe geht es um Zuwendungen im Wert von 17.300 Euro, wie die WKStA in ihrer Anklage festhielt. Bei diesem Wert hätte Pecik eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren gedroht. 

Der Beschuldigte hat die Vorwürfe bisher zur Gänze bestritten. Ein bereits geplanter Prozessstart am 8. Mai wurde verschoben, dem Vernehmen nach aus gesundheitlichen Gründen. 

Jetzt liegt laut WKStA eine "Verantwortungsübernahme" vor. Das heißt: Der Sachverhalt ist hinreichend geklärt, der Beschuldigte gestand seine Verantwortung ein. Zudem bezahlte er 60.000 Euro als Geldbuße. Deshalb kann das Verfahren diversionell erledigt werden. Die WKStA hatte gegen einen Beschluss des Straflandesgerichts keine Einwände. 

Diversionsprofi

Spannender Nebenaspekt: Pecik wird zwar noch immer von Strafverteidiger Norbert Wess (zu dessen Mandanten u.a. auch Karl-Heinz Grasser und Rene Benko zählen) vertreten, hat sich aber einen zweiten Anwalt dazugeholt: Lukas Kollmann. Er hat bereits für Ex-Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner erfolgreich eine Diversion herausgeholt, als sie wegen Falschaussage vor Gericht stand.

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