VdB vergleicht "Bevölkerungsaustausch" mit NS-"Volksgemeinschaft"

Zuletzt hätten die Nazis versucht, eine homogene Volksgemeinschaft herzustellen, sagt der Bundespräsident.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat vor dem Gewaltpotenzial des von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verwendeten Begriffs "Bevölkerungsaustausch" gewarnt. "Der letzte großangelegte Feldversuch, eine homogene Bevölkerung herzustellen, war die deutsche Volksgemeinschaft der Nazis. Das war natürlich nur mit Gewalt durchzusetzen", sagte er am Mittwoch in Wien.

"Geht nur mit Gewalt"

"Also wenn jemand im Ernst heute solche Begriffe verwendet, dann müsste er oder sie auch dazusagen, mit welchen Methoden man denn sowas durchsetzen wollte. Das geht nur mit Gewalt", sagte Van der Bellen am Rande eines Treffens mit Jugendlichen.

Kampfbegriff der rechtsextremen Identitären

Vizekanzler Strache hatte Ende April für Empörung gesorgt, als er in einem Interview mit der Kronen Zeitung das von den rechtsextremen Identitären propagierte Wort "Bevölkerungsaustausch" verwendet und verteidigt hatte. Auch später wollte er sich nicht davon distanzieren.

Van der Bellen hatte schon zuvor im Gespräch mit den österreichischen Kirchenzeitungen eine Verbindung des Begriffs zum Nationalsozialismus gezogen: "Das Letzte, was ich mir wünsche, wäre eine deutsche Volksgemeinschaft, wie sich das die Nazis vorgestellt haben."

Bundesregierung gedenkt der Befreiung von der Naziherrschaft

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