Umfrage: SPÖ mit Kanzlerkandidat Doskozil bei 32 %
Soeben ist Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) nach einer neuerlichen Kehlkopf-Operation auf die politische Bühne zurückgekehrt. Orchestriert wurde das Comeback von einer Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek, der solche Erhebungen regelmäßig für die SP-Burgenland durchführt.
Parteiintern und innenpolitisch besonders brisant: die Frage, wie die SPÖ bei Nationalratswahlen mit einem Spitzenkandidaten Doskozil abschneiden würde. Das Ergebnis fällt für den Burgenländer sehr erfreulich, für die tatsächliche Parteichefin Pamela Rendi-Wagner weniger schmeichelhaft aus - wenngleich die SPÖ auch mit ihr zur Zeit in den meisten Umfragen an der Spitze liegt.
Mit Doskozil wäre laut Hajek-Umfrage aber die Spitzenposition ganz klar abgesichert: Demnach käme die SPÖ auf 32 % (5 % mehr als mit Rendi); weit abgeschlagen auf Platz zwei die FPÖ mit 21 % (4 % weniger als bei einer Rendi-SPÖ), die ÖVP läge bei 20 % (-2 %); leicht besser die Neos mit 12 % (+ 2 %), die Grünen unverändert bei 10 %.
Entscheidend für dieses Umfrage-Ergebnis ist laut Hajek Doskozils restriktiver Kurs in der Migrationspolitik - mit dem der burgenländische SP-Chef stark ins Mitte-Rechts-Lager bzw. in die Wählerschichten von ÖVP und FPÖ hineinstrahlt.
SP-Burgenland: keine Führungsdebatte
Die naheliegende Vermutung, dass man damit neuerlich die Führungsdebatte in der SPÖ anzetteln wolle, wurde indes von SP-Burgenland-Geschäftsführer Roland Fürst im Gespräch mit der APA bestritten.
Drei bis vier Mal im Jahr gehe die Landespartei ins Feld, um Themen abzufragen. Diesmal sei es auch darum gegangen, ob Doskozils Inhalte nur für die Sozialdemokratie im Burgenland funktionieren, weil: "Wir bekommen das ja oft genug ausgerichtet." Die Umfrage habe gezeigt, dass das nicht stimme. Themen wie der Mindestlohn von 1.700 Euro netto sowie Asyl und Migration seien auch bundesweit von Bedeutung, so Fürst.
Dass man bei den Umfragen hin und wieder auch die Sonntagsfrage mitlaufen lasse, sei nichts Außergewöhnliches und werde auch von anderen Landesorganisationen so gehandhabt, meinte der Parteigeschäftsführer. "Von diesen Umfragen haben alle was, weil sie ja auch das Potenzial für die Sozialdemokratie aufzeigen. Das muss alle interessieren, die wollen, dass die SPÖ die mit Abstand stärkste Partei bei den nächsten Nationalratswahlen wird, um eine politisch Wende im Interesse der Menschen herbeizuführen", so Fürst.
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