Regierung erfindet Buddy-System für ukrainische Jugendliche

PK "NEUES BUDDY-PROGRAMM FÜR AUS DER UKRAINE VERTRIEBENE JUNGE MENSCHEN": RAAB/POLASCHEK/PLAKOLM
System soll in Verbindung mit ehrenamtlichen Organisationen wirken, die Buddys sollen zwischen 16 und 35 sein

Jugendliche aus Österreich und der Ukraine sollen besser vernetzt werden. Daher etabliert die Regierung ein Buddy-System, mit dem junge Österreicher Flüchtlingen aus dem Kriegsland den Einstieg hierzulande erleichtern sollen.

Gemeinsam soll Freizeit "wertvoll verbracht" werden, wie Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bei einer Pressekonferenz Donnerstagmittag betonte. Eingebunden werden Schulen ebenso wie ehrenamtliche Organisationen.

Das Potenzial der Aktion sei groß. Denn laut Raab sind 24.000 der 70.000 in Österreich registrierten Vertriebenen aus der Ukraine unter 18. Die Zielgruppe ist sogar noch größer. Teilnehmen können Jugendliche zwischen zwölf und 25. Die Buddys sollen zwischen 16 und 35 sein. Sich engagieren können Organisationen ebenso wie Einzelpersonen.

Für Freizeitaktivitäten und Lernen

Melden kann man sich über die Website des Integrationsfonds (LINK). Dann erfolgt ein Kontakt und es wird versucht, Jugendliche zusammenzuspannen, deren Interessenslage ähnlich ist. Den Buddys wird auch eine Einschulung durch den Integrationsfonds zu teil. Sie sollen ihre Schützlinge dann etwa zu Freizeitaktivitäten mitnehmen, gemeinsam lernen oder beispielsweise eine Schule näher bringen.

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hatte zur Pressekonferenz auch gleich Vertreter von Organisationen mitgebracht, die bereits ihr Interesse angemeldet haben, etwa Landjugend, Pfadfinder, Jungschar, Sport Union und Blasmusik-Jugend. Hemmungen wegen Sprach-Barrieren solle man keine haben, meinte Plakolm. Die seien etwa beim Musizieren oder beim Sport nicht entscheidend.

Auch die Bildungsdirektionen wurden bezüglich des Projekts schon informiert. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) sieht die Schulen hier als guten Anknüpfungspunkt. Seinen Angaben zu Folge sind bereits rund 9.500 Jugendliche aus der Ukraine an österreichischen Schulen tätig. Auch der Integrationsfonds wird sich aktiv an Ukrainer wenden, um Interesse an der Aktion zu wecken. In den eigenen Zentren habe man täglich Kontakt mit hunderten Ukrainern.

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