Trinkgeld: Einigung ist "zum Greifen nah"

++ THEMENBILD ++ TRINKGELD / GELD / TIP / ENTLOHNEN / BEZAHLEN / DIENSTLEISTUNG / GASTRONOMIE / TOURISMUS / HOTELLERIE =
ÖVP, SPÖ und Neos stehen kurz vor einer Einigung auf gestaffelte Pauschalen für die Sozialabgaben beim Trinkgeld.

Mittwochabend wurde verhandelt; in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ebenso. Und am Freitag hieß es, die Einigung sei "zum Greifen nahe" - und werde wohl noch vor dem Abend kommuniziert: ÖVP, SPÖ und Neos stehen unmittelbar davor, die Trinkgeld-Debatte mit einer Lösung zu beenden.

Wie berichtet haben die Sozialpartner, also Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, der Regierung einen Vorschlag gemacht, um das ebenso komplizierte wie uneinheitliche System der Sozialabgaben beim Trinkgeld zu vereinheitlichen.

Denn auch wenn Trinkgeld in Österreich prinzipiell nicht besteuert wird, werden in einzelnen Branchen und Bundesländern Pauschalen auf das Monatsgehalt aufgeschlagen, die für die Bezahlung von Sozialabgaben herangezogen werden.

Diese Pauschalen entsprechen nur bedingt dem, was in einzelnen Branchen an Trinkgeld bezahlt und von den Arbeitgebern bei den für Pensions- und Krankenversicherung relevanten Pauschalen berücksichtigt wird. 

Der von den Sozialpartnern kolportierte Entwurf bzw. Vorschlag sah eine bundeseinheitliche Lösung von 95 Euro vor; dieses Pauschale soll dem Vernehmen nach nun präzisiert bzw. gestaffelt und österreichweit einheitlich geregelt werden.

Die politische Debatte beim Trinkgeld war eine ebenso emotionale wie von Gegensätzen geprägte: Während ÖVP, Neos und Arbeitgebervertreter, konkret die Wirtschaftskammer, argumentierten, dass die Aufschläge bzw. Pauschalen den Leistungsgedanken konterkarieren würden, hielten Gewerkschaften und SPÖ mit folgender Argumentation dagegen: In manchen Branchen würden pro Monat und Mitarbeiter bis zu 1.200 Euro Trinkgeld bezahlt - die vorgesehenen Pauschalen würden dies schon jetzt um ein Vielfaches unterschreiten. Vor allem aber sei den Betroffenen nicht bewusst, dass die Pauschalen für höhere Einzahlungen bei Pensionen, Kranken- und Arbeitslosengeld sorgen.

Kommentare