Nehammer zu Swift-Absage: "Verstehe die Traurigkeit sehr gut"

Nehammer zu Swift-Absage: "Verstehe die Traurigkeit sehr gut"
Bundeskanzler Karl Nehammer will nach dem vereitelten Terroranschlag auf das Konzert von Taylor Swift das Einende vor das Trennende stellen.

Eine Katastrophe konnte wohl gerade noch verhindert werden: Der 19-jährige IS-Anhänger Beran A. hatte einen Terrorakt bei den Taylor-Swift-Konzerten in Wien geplant. Der Veranstalter sah sich daraufhin gezwungen, alle drei Wien-Shows des US-Popstars abzusagen. Donnerstagnachmittag meldete sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) noch einmal per Pressekonferenz zur vereitelten Terrortat zu Wort.

"Leider leben wir in Zeiten, in denen es Kräfte gibt, die unsere Lebensfreude und Freiheit mit terroristischen Mitteln bekämpfen wollen", sagt Nehammer. Das habe man in den letzten Jahren auch bei verheerenden Anschlägen auf Events wie in Paris, Manchester oder Moskau erleben müssen, die von IS-Terroristen ins Ziel genommen worden seien. "So ein Anschlag war auch bei uns geplant. Gott sei Dank konnte diese Tragödie verhindert werden."

Sicherheit der "Töchter und Söhne" gehe vor

Viele österreichische und ausländische Gäste hätten sich voller Vorfreude auf die Konzerte vorbereitet, sagt Nehammer. "Daher verstehe ich sehr gut, dass die Traurigkeit bei denen, die das Konzert live erleben wollten, sehr groß ist. Mamas und Papas kümmern sich gerade um ihre Töchter und auch um ihre Söhne." Doch die Sicherheit der Menschen, der Töchter und Söhne, gehe vor.

"Der Veranstalter hat aus meiner Sicht sehr verantwortungsvoll mit der Absage gehandelt", sagt Nehammer. Der Verdächtige habe konkrete Pläne gehabt, eine Tragödie im Ausmaß von Paris anzurichten und ein Blutbad zu hinterlassen.

Der Kanzler bedankt sich bei den Ermittlern und dem Staatsschutz DSN. Aber warum meldet sich Nehammer nach Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) überhaupt noch einmal zu Wort? Er wolle das Einende vor das Trennende stellen, so Nehammer.

Islamistischer Terror habe ein großes Ziel: "Er will Angst verbreiten und Hass säen zwischen Menschen, politischen Gruppierungen und Religionen." Die Stärke einer demokratischen Gesellschaft zeige sich aber genau dann, wenn sie das Einende suche und zusammenstehe. "Wir leben in einem freien, wertebasierten Land, auf Grundlage der Rechtsstaatlichkeit."

Kommentare