Strom-Stresstest: Probleme nur bei Eiseskälte

Strom-Stresstest: Probleme nur bei Eiseskälte
Ein Strommangel ist in diesem Winter „sehr unwahrscheinlich“, in keinem der berechneten Szenarien droht Österreich ein unkontrollierter Blackout. Als Risiko bleibt ein langer, strenger Winter

„Eine sichere Stromversorgung war immer wichtig und selbstverständlich“, sagt Energieministerin Leonore Gewessler bei der Präsentation des Strom-Stresstests der Austrian Power Grip (APG) am Montag. „Nur hat sich diese Selbstverständlichkeit geändert, weil Russland uns mit Energie erpresst, der Energiepreis hoch ist – und es eben keine Selbstverständlichkeit mehr ist.“ Dennoch könne man – jedenfalls für diesen Winter – eine Entwarnung geben. Die Stromversorgung bleibe sicher.

Worum geht es: Aufgrund der äußerst angespannten energiewirtschaftlichen Situation in Europa hat die APG einen Stresstest erstellt. Simuliert wurde, ob eine sichere Stromversorgung für den kommenden Winter für Österreich auch unter verschärften äußeren Bedingungen möglich ist. Die Sorge hat gute Gründe: Etwa die aktuelle Dürre im Sommer, die zu Niedrigwasser in vielen Flüssen Europas geführt hat, und damit zu einer verminderten Stromausbeute aus Laufkraftwerken. Außerdem leidet Europa unter einer sukzessiven Reduktion der Gaslieferungen aus Russland, zudem gibt es nach wie vor einen Ausfall vieler französischer Atomkraftwerke (die von ihren 61 Gigawatt an installierter Leistung derzeit nur knapp unter 30 GW produzieren) und insgesamt eine äußerst angespannte Lage auf den Energiemärkten, nicht zuletzt wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Tatsächlich ist für diesen Winter (viertes Quartal 2022 und erstes Quartal 2023) zu erwarten, dass die Stromversorgung Österreichs zu 62 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern sichergestellt wird, vor allem Wasserkraft und Windkraft.

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