Strache: "Wollen keine weiteren konfessionellen Feiertage"

Strache möchte dadurch das europäische Recht umsetzen.
Der Vizekanzler verteidigt die Streichung des Karfreitags als Feiertag. Er wollte eine Explosion religiöser Feiertage verhindern.

Die Karfreitags-Lösung der Bundesregierung sorgt weiterhin für Diskussionen. Zumal einzelne Gemeinden und auch Bundesländer nun bereits unterschiedliche Lösungs-Ansätze ankündigten. So verteidigt etwa auch der Neo-Landeshauptmann des Burgenlands, Hans Peter Doskozil (SPÖ), den freien Karfreitag. Er sieht die Lösung der Regierung als "gravierenden Fehler" und möchte im Burgenland daher "bewusst einen anderen Weg gehen."

In der ZIB2 am Donnerstag-Abend verteidigte Vizekanzler und Beamtenminister jedenfalls die neue Regelung. Verantwortlich für die Änderung macht er zudem die "rote Arbeiterkammer", wie er im Interview betonte: "Weil leider die Arbeiterkammer eine Klage eines Atheisten beim Europäischen Gerichtshof unterstützt hat, wo man in Folge offenbar den 3,6 Prozent evangelisch Gläubigen den Feiertag neidig gewesen ist."

Vizekanzler Strache zur Karfreitagsregelung

Letztes Wort gesprochen

Die Entscheidung, den Feiertag nun generell zu streichen, begründete Strache erneut damit, dass ansonsten auch Klagen anderer Konfessionen folgen hätten können: "Bis hin auch zu einem muslimischen Feiertag. Das haben wir mit der Lösung sichergestellt, dass das nicht kommt. Weil wir keine weiteren konfessionellen Feiertage in Österreich haben wollen." Man hätte das Gesetz so adaptieren müssen, um zu verhindern, dass religiöse Feiertage in Zukunft "nicht explodieren", so Strache.

Die Kritik der evangelischen Kirche kann der Vizekanzler nicht ganz nachvollziehen, wie er in der ZIB2 erklärt: "Da frage ich mich, wieso man erst lange nach einer Lösung ringt, wenn man dann nachher nicht zu dieser verhandelten gemeinsamen Lösung steht." Für ihn sei jedenfalls das letzte Wort gesprochen: "Wir halten das für eine nachhaltige Lösung."

Strache zum Doping-Thema

Neben dem Karfreitags-Thema sprach Sportminister Strache in der ZIB2 auch über den aktuellen Doping-Skandal rund um fünf österreichische Sportler. Er sieht in Österreich eine "sehr gute Struktur" sowie "ein unglaublich gutes Strafrecht". Er wolle jedoch keinen Generalverdacht gegenüber allen Sportlern aussprechen. "Jetzt muss man die Ermittlungsergebnisse abwarten und dann ist die Justiz am Wort", sagte Strache. 

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