Angestoßen wurden die Ermittlungen durch eine Sammelanzeige von mehreren Unternehmern, die sich von K. geschädigt fühlen.
K., ein gebürtiger Niederländer, soll als "Finanzdienstleister" aufgetreten sein und Unternehmern Finanzierungen für ihre Projekte in Aussicht gestellt haben. Im Gegenzug soll er Beteiligungen an deren Unternehmen verlangt haben.
"Er hatte nie vor, zu investieren"
Die Kontakte hat ihm Heinz-Christian Strache, Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler, der jetzt bei der Wien-Wahl kandidiert, vermittelt. Dabei seien vier "rechtsgültige Verträge" zustande gekommen, wie es aus dem Umfeld Straches heißt.
In den Verträgen seien das Investment und eine Provision vereinbart worden. Strache hätte auf diese Weise knapp zwei Millionen Euro lukriert. Weil die Investments aber nie kamen, ging Strache leer aus.
Und auch die Unternehmer fühlen sich geschädigt, weil sie in Erwartung des Investments geplant hätten, heißt es weiter. Immerhin blieben die Anteile bei ihnen: Vereinbart wurde nämlich, dass die Anteile erst mit Einlangen des Investments auf K. übergehen.
Beziffern könne man den Schaden insofern, dass K. vorab "Gebühren" verlangt habe, um das jeweilige Investment zu prüfen, wird erklärt.
So schilderte ein Hotelier und guter Bekannter Straches im Dezember im Standard, dass er vorab 12.800 Euro überwiesen habe, nachdem K. ihm für den Umbau eines alten Hotels 130 Millionen Euro versprochen habe. Der Hotelier sollte ihm dafür die Hälfte seiner Firma überlassen. Die Firma ging in Insolvenz.
Aus dem Umfeld Strache heißt es: "Es war sein Geschäftsmodell, Gebühren für eine angebliche Überprüfung zu kassieren, obwohl er in Wahrheit nie vorhatte, zu investieren."
K. hat dem Standard gegenüber im Dezember alle Vorwürfe bestritten.
Im Boulevard war K. kürzlich mit einer "Abrechnung mit Strache" zu sehen: Darin behauptet er, der frühere Vizekanzler und FPÖ-Chef habe 2024 um finanzielle Unterstützung für das Begräbnis seiner Mutter gebeten und das, was nach Abzug der Kosten übrig blieb, für sich selbst verwendet.
Strache bezeichnete den Vorwurf via Facebook-Posting als "Schmutz- und Münchhausenmärchen ohne Tatsachensubstrat".
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