Strache bleibt Programm – für wen?

Strache bleibt  Programm – für wen?
Nach dem EU-Mandatsverzicht ist vor der Wahl. Der Ex-FPÖ-Chef ist trotz Rückzugs omnipräsent.
Johanna  Hager

Johanna Hager

Er bleibt. Auf Facebook seinen 800.000 Followern treu und trotz Verzichts auf das EU-Mandat der Öffentlichkeit erhalten. Er bleibt zwangsläufig, weil Frau Philippa für die Nationalratswahl kandidiert. Und weil der Name untrennbar mit der FPÖ verbunden, ja, Programm ist. Die Frage, die sich nach Ibiza und vor der Wahl Parteigängern wie Beobachtern aber stellt, ist: Für wen sind die Straches wählbar?

Heinz-Christian Strache hat souverän und professionell in einem zehn Minuten langen Facebook-Video die sieben bekannten Minuten des Ibiza-Videos wettzumachen versucht. Ein schaler Nachgeschmack bleibt. Dennoch. In vielfacher Hinsicht.

 

Da wäre der Beigeschmack der Vetternwirtschaft. Mag Philippa Strache auch Teil der „freiheitlichen Familie“ sein, eine Politikerin sei sie nicht, heißt es nicht nur auf Online-Foren und in Social-Media-Kanälen. Dass partout Strache – der Konkurrenten wie Konzerne stets des Nepotismus zieh – nun selbst in dieses Fahrwasser gelangt, das verzeihen viele nicht.

Einen Beigeschmack hat für einige auch das Einkommen, das den Straches bald zur Verfügung stehen könnte. Sollte Philippa das Nationalratsmandat (8931 Euro) und Heinz-Christian den Beratervertrag der Partei erhalten (kolportierte 10.000 Euro), haben sie wie in Vizekanzler-Zeiten fast 20.000 Euro pro Monat zur Verfügung. Der Hautgout: Das hat manch arbeitender (FPÖ-)Wähler nicht im Jahr.

Im Wahlkampf nicht allen schmecken wird zudem, was plötzlich auf dem blauen Menüplan steht: Tierschutz à la Philippa Strache, Klimaschutz à la Norbert Hofer. Herbert Kickl setzt dagegen auf Bewährtes: „Naturschutz ist immer auch Heimatschutz.“

Wem was schmecken wird, ist nicht geschmäcklerisch, sondern wird schnell wahlentscheidend werden.

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