Die Causa war vor zwei Wochen im Cofag-U-Ausschuss erneut Thema: Unternehmer Siegfried Wolf hat dem Staat 2016 rund elf Millionen Euro Steuern geschuldet. Entgegen der fachlichen Einschätzung des Finanzministeriums wurde die Steuerschuld plötzlich auf sieben Millionen Euro reduziert. Die Zinsen in Höhe von rund 700.000 Euro sah man Wolf nach.
Eine pensionierte Spitzenbeamtin, die den Fall damals zur Anzeige gebracht hat, schilderte im U-Ausschuss, dass Müller sie angeschrien habe, ob sie denn „alle deppert geworden“ seien.
Im Dezember 2021 wurde Müller anonym angezeigt. Vermutet wurde eine Mitwirkung an den Delikten Amtsmissbrauch (wegen des Steuernachlasses) und Bestechlichkeit (weil jene Beamtin, die diesen gewährt hat, auf eigenen Wunsch versetzt wurde).
Allerdings, so schreibt die WKStA in der Einstellungsbegründung, gibt es „vorliegend keine ausreichenden Hinweise und daher auch keine Beweise“. Als Tatverdächtige hat die WKStA noch den damaligen Generalsekretär Thomas Schmid, Unternehmer Wolf und besagte Beamtin im Visier.
Ein WKStA-Sprecher betonte gegenüber der APA, dass man nach einer anonymen Anzeige gegen Müller Ende 2021 aufgrund fehlenden Anfangsverdachts gar keine Ermittlungen einleiten habe wollen. Zwischenzeitlich habe sich aber die Rechtslage geändert und die vorgenommenen Überprüfungen der WKStA wurden als Ermittlungen gewertet - daher musste die WKStA diese nun auf Weisung der Oberstaatsanwaltschaft einstellen.
+++ Hinweis: Dieser Artikel wurde um die Stellungnahme der WKStA ergänzt +++
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