Neue Leitung für Staatsanwaltschaft Wien: Hearing musste verschoben werden

Die Staatsanwaltschaft Wien sucht eine neue Leitung: Die aktuelle Chefin, Marie-Luise Nittel, geht Ende April in Pension. Fast 14 Jahre lang führte sie die Behörde.
Wie der KURIER erfuhr, gibt es sechs Bewerber, die sich am Freitag einem Hearing der Personalkommission stellen sollten. Das Hearing musste allerdings verschoben werden, da zwei Bewerber an Corona erkrankt sind. Als Ausweichtermin ist nun der 21. Dezember geplant.
Die Kommission wird eine Reihung vornehmen und den am besten geeigneten Kandidaten (oder Kandidatin) der Justizministerin vorschlagen. Bei hohen Postenbesetzungen trifft aber der Bundespräsident die Entscheidung – die Ministerin gibt nur eine Empfehlung ab. Der Vorschlag der Kommission ist nicht bindend.
Gute Chancen hat dem Vernehmen nach Nittels derzeitiger Stellvertreter, Bernd Ziska. Der 44-jährige Niederösterreicher ist Vizepräsident der Staatsanwälte-Vereinigung und saß bei den Verhandlungen zum geplanten Bundesstaatsanwalt mit am Tisch.
Auch Nina Bussek, derzeit Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, gilt als gute Kandidatin. Ihre Erfahrung im Umgang mit Medien und der Öffentlichkeit dürfte von Vorteil sein.
Nittel war 2009 übrigens die einzige Bewerberin für den Job. Die Behörde zählte bei ihrem Amtsantritt 90 Staatsanwälte; heute gibt es 104 Planstellen, davon sind neun unbesetzt.
Hinweis: Der Artikel wurde am Freitag aktualisiert, da der KURIER erfuhr, dass das Hearing krankheitsbedingt verschoben wurde.
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