Auslöser dieses Konflikts war jene KURIER-Geschichte, in der nach ausführlichen Recherchen festgestellt wurde, dass Hans Peter Doskozil nicht im Burgenland sein wird, wenn Andreas Babler dort am 5. September im Rahmen seiner Comeback-Tour Station machen wird. Andreas Babler wurde vom Puls24-Moderator auf diesen innerparteilichen Schönheitsfehler angesprochen. Seine Antwort: „Das Gerücht stimmt nicht. Überhaupt nicht. Total entspannt. Wir haben regelmäßig Kontakt.“ Er habe diese Schlagzeile mit Verwunderung gelesen, sie sei völlig frei erfunden.
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Der KURIER erreichte dazu Hans Peter Doskozil selbst, der sich sehr verwundert zeigte. Auch deswegen, weil er mit Andreas Babler derzeit keinen Kontakt habe. Und seine Landesgeschäftsstelle legte noch nach. „Eine gemeinsame Sommertour mit Landeshauptmann Doskozil ist nicht vereinbart, die Bundesgeschäftsstelle ist auch darüber informiert, dass der Landeshauptmann sich an den vorgeschlagenen Daten nicht im Burgenland aufhält. Ich kann ausschließen, dass Landeshauptmann Doskozil etwas anderes vereinbart hat, da es keinen Kontakt zwischen dem Bundesparteivorsitzenden und dem burgenländischen Landeshauptmann gibt“, erklärte Landesgeschäftsführer Roland Fürst zu dem Konflikt.
Kein Pflegekonzept
Dass Andreas Babler in dem Interview außerdem von der Umsetzung gemeinsamer politischer Projekte im Pflegebereich gesprochen hat, wird in Eisenstadt so kommentiert: Babler könne damit nur gemeint haben, dass das burgenländische Pflegekonzept zur Grundlage einer „neuen diesbezüglichen Linie der Partei gemacht werden soll“. Ein gemeinsames Arbeiten an einem derartigen politischen Projekt gebe es bis dato nämlich nicht.
In der Wiener Parteizentrale in der Löwelstraße relativiert man nun die Aussagen des Parteivorsitzenden. Er habe nur klar legen wollen, dass es auf der Comeback-Tour sehr wohl ein Zusammentreffen mit Hans Peter Doskozil gebe. Gleichzeitig wurde bestätigt, dass der Landeshauptmann nicht anwesend sein wird, wenn Andreas Babler am 5. September ins Burgenland – höchstwahrscheinlich nach Pinkafeld und Nickelsdorf – kommen wird.
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Die Tour von Andreas Babler mit dem Titel „Zurück zur Gerechtigkeit“ startet heute, Freitag, in Kärnten. Da ist – im Gegensatz zum Burgenland – eine gemeinsame Pressekonferenz mit Landeshauptmann Peter Kaiser zum Thema Kinderarmut und Kindergrundsicherung geplant. Auf seinen nächsten Stationen in Tirol und Salzburg wird der SPÖ-Parteichef ebenfalls mit den jeweiligen Landesparteivorsitzenden Georg Dornauer und David Egger eine Pressekonferenz geben.
Ziemlich zum Abschluss der Tour sind Auftritte in der Bundeshauptstadt in Wien vorgesehen. Ob es da dann auch einen gemeinsamen Pressetermin mit Bürgermeister Michael Ludwig geben wird, ist noch nicht klar.
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