Sondierungsgespräche: "Halbzeit erinnert mich an den FC Barcelona"

Sondierungsgespräche: "Halbzeit erinnert mich an den FC Barcelona"
ÖVP und Grüne führen Sondierungsgespräche. Zu Mittag sollen Ergebnisse präsentiert werden. Ab 8.November soll verhandelt werden.

Die Temperaturen entsprechen dem Ort des Geschehens. Im Winterpalais des Prinzen Eugen trifft eine Minute vor 10 Uhr Sebastian Kurz ein. „Es ist Halbzeit bei den Sondierungsgesprächen“, wie er betont. Zeit „vorsichtig" Bilanz zu ziehen. Es sei ein „respektvoller Austausch“ -  wiewohl man „inhaltlich in weiten Bereichen sehr unterschiedlich“ sei.

Die Parteichefs nach den Sondierungsgesprächen

„Ich bin sehr interessiert, sehr offen und optimistisch“, sagt Kurz im Beisein seines Teams (Gernot Blümel, Margarete Schramböck, August Wöginger, Elisabeth Köstinger, Stefan Steiner). „Wir haben alle von den Gesprächen einen guten Eindruck. Auf beiden Seiten gibt es den Willen, konstruktiv zu arbeiten.“

 

Ähnliche Worte findet auch Grünen-Chef Werner Kogler wenige Minuten später. Mit seinem ihm eigenen Schmäh. „Die nächsten vorgezogenen Wahlen finden hoffentlich im Frühjahr oder Sommer statt, so kalt ist es hier.“  Es gehe jetzt um „die groben Linien und auch darum, die Unterschiede auszuloten. Wo Unterschiede bleiben, müsse man feststellen, „wie man sie überbrücken kann.“ Angesprochen auf Kurz‘ „Halbzeit“-Bilanz sagt Kogler: „Halbzeit erinnert mich an den FC Barcelona. Es ist gut gelungen, Rahmen abzustecken, seit einiger Zeit tauschen wir uns über große Themen ab.“ Mehr dazu wollen beide Parteien um die Mittagszeit gemeinsam präsentieren.

 

Angesprochen auf das Liederbuch, das in einer steirischen Schülerverbindung aufgetaucht ist, der der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zanger angehört, sagt Kurz: „Ich finde das extrem widerlich, zutiefst antisemitisch und verächtlich“ und lehne das „als Mensch wie als Patriot“ ab.

Dass dieser Einzelfall die Chance einer ÖVP-FPÖ-Regierung zunichtegemacht hat, beantwortet Kurz insofern: „Politik ist so schnelllebig, dass man schnell vergessen kann. Die FPÖ hat sich selbst aus dem Spiel genommen, weil sie den Weg in die Opposition vorbereiten.“

 

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