Ist China wirklich der größte Klimasünder?
Klimakrise, Klimakleber, Klimaschutz, Klimakonferenz und Hothouse Earth?
Zugegeben: „Ich weiß, das klingt alles sehr kompliziert ...“, hatte 1983 schon der damalige Bundeskanzler Fred Sinowatz gesagt, natürlich nicht über den Klimawandel, der war damals nur wenigen Eingeweihten (und wie wir heute wissen auch der Erdölindustrie) bekannt.
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Und weil alles immer so kompliziert ist, hat der KURIER beschlossen, einen eigenen Klima-Podcast zu machen. Hier werden Clara Sautner (22) und Bernhard Gaul (48) regelmäßig über klima-relevante Themen sprechen und auch kompetente Gäste einladen.
Im ersten Podcast geht es gleich um eines der am öftesten vorgebrachten Argumente in Klimadiskussionen: Warum sollen wir auch nur einen Finger in Richtung Klimaschutz rühren, wenn doch die Chinesen in China jede Woche ein, zwei Kohlekraftwerke errichten? Sind da nicht alle Bemühungen hierzulande und in Europa Makulatur angesichts des asiatischen Treibhausgas-Giganten mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern?
Ja, aber...
China steht ganz zweifellos auf Platz 1 der größten Klimasünder der Welt: Fast 14 Milliarden Tonnen Treibhausgase, vor allem CO2 aus Kohlekraftwerken, stößt das Reich der Mitte derzeit (2022) jährlich aus, und hält damit einen Anteil von 38 Prozent an den jährlichen Emissionen weltweit (36,8 Milliarden Tonnen). Die USA sind da mit einem 15-prozentigem Anteil abgeschlagen auf Platz 2, die EU-27 samt Großbritannien nur auf Platz 3 mit einem Anteil von weniger als 8 Prozent.
Also ist China der größte Klimasünder, stimmt das Argument?
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