Elternverbände sprechen sich gegen Strafen durch Schule aus

Den Ruf nach Sanktionsmöglichkeiten respektive Strafen gibt es lange. Nun soll er auf Bundesebene erhört werden und in Niederösterreichs Kindergärten bereits umgesetzt werden. Wie der KURIER berichtete, können Eltern von Kindergarten-Kindern ab Herbst sanktioniert werden, wenn sie ihre Mitwirkungspflicht nicht wahrnehmen.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) will eine Mitwirkungspflicht von Eltern im Schulwesen jedenfalls diskutiert wissen. Der Dachverband der Elternverbände der verpflichtenden Bildungseinrichtungen Österreichs spricht sich gegen das Ansinnen aus.
Es sei "der falsche Weg", Eltern durch die Schulleitung zu bestrafen, heißt es in einer Presseaussendung der Landeselternverbände von Oberösterreich, Niederösterreich, Vorarlberg und der Steiermark. Eltern würden durch Strafen "keine besseren Erziehungsberechtigten" und bräuchten stattdessen "Elternbildung, mit Aufklärung, Information und Anleitung und Unterstützung".
Die Elternverbände verweisen in diesem Zusammenhang auf die bereits bestehende Regelung der Elternmitwirkung, festgehalten im ABGB § 160 und § 48. "Wenn die Erziehungsberechtigten ihre Pflichten offenbar nicht erfüllen oder in wichtigen Fragen uneinig sind, hat der Schulleiter dies dem zuständigen Jugendwohlfahrtsträger...mitzuteilen."
Es sei der zuständige Jugendhilfeträger, der sich "eigentlich immer schon darum kümmern müsste, wenn die Pflicht zur Förderung von Ausbildung in Schule und Beruf nicht in angemessener Weise von den Eltern erfüllt wird", so die Elternverbände. "Sind Eltern nicht zur Kooperation und Mitwirkung bereit, muss es entsprechende Maßnahmen geben - keinesfalls aber Strafen durch die Schule."
Kommentare