Satiremagazin: Kurz, Haider und Gabalier neben Hitler und Göring

Satiremagazin: Kurz, Haider und Gabalier neben Hitler und Göring
Das deutsche Satiremagazin "Titanic" zeigt Kanzler neben NS-Verbrechern. Nicht zum ersten Mal ist Kurz in diesem Zusammenhang genannt.

"Titanic" versteht sich als "Das endgültige Satiremagazin". Das Cover der Februar-Ausgabe sorgt über Deutschlands Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit.

Quasi zeitgleich zu Sebastian Kurz' Stippvisite in Berlin stellt die Titanic die Februar-Nummer unter den Titel "100 Jahre NSDAP" und zeigt unter den 32 kleinen Bildern auch den Bundeskanzler Österreichs. Nicht zum ersten Mal.

Rund um das Sujet "100 Jahre NSDAP" sind Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen: Neben Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels und einem Schäferhund sind auch Künstler zu sehen. Wie Schriftsteller Günter Grass und Schauspieler Heinz Rühmann. Sie stehen in einer Reihe mit AfD-Frontmann Alexander Gauland und dem einstigen CSU-Chef Franz Josef Strauß.

In Farbe und der letzten Reihe ist links außen Kanzler Sebastian Kurz abgebildet. Wenige Bilder weiter Volksmusik-Popstar Andreas Gabalier, der ehemalige Präsident des deutschen Verfassungsschutzes - Hans-Georg Maaßen - und AfD-Sprecherin Alice Weidel.

Vor wenigen Jahren bezeichnete Titanic Sebastian Kurz als "Baby-Hitler" und sorgte damit für Empörung und für Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Doch das deutsche Satiremagazin muss wegen seines „Baby-Hitler töten!“-Bildes über Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) keine Konsequenzen fürchten.

Baby-Hitler-Vergleich

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin 2018 bekanntgab, wurden die diesbezüglichen Ermittlungen eingestellt. Eine „Öffentliche Aufforderung zu Straftaten“ sieht die Behörde nicht. Und für ein Verfahren wegen Beleidigung fehlte ein Strafantrag des Kanzlers.

Das Verfahren ging auf Oktober zurück. Damals war Kurz noch Außenminister und hatte gerade die Nationalratswahl gewonnen. „Titanic“ veröffentlichte daraufhin ein Bild  des ÖVP-Chefs mit einer Zielscheibe und der Schlagzeile: „Endlich möglich: Baby-Hitler töten!“ Die österreichischen Behörden leiteten die Causa an die Kollegen in Deutschland weiter. Dort wurde der Fall geprüft, die Ermittlungen aber eingestellt.

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