Neuer Job: Ex-SPÖ-Chefin Rendi-Wagner wird Chefin von EU-Behörde
Nun ist es fix: Die ehemalige SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird Leiterin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit Sitz in Stockholm. Das gab am Mittwoch das Gesundheitsministerium bekannt. Rendi-Wagner wird für fünf Jahre nominiert.
Wie berichtet hatte sich die 52-Jährige im Rennen um den Spitzenjob zuletzt auf einer Shortlist mit drei weiteren Personen befunden, gegen die sie sich nun durchgesetzt hat. Stimmberechtigt waren alle EU-Mitgliedsstaaten sowie Mitglieder der EU-Kommission und des EU-Parlaments.
Aus ihrer Zeit vor der Politik bringt Rendi-Wagner die Qualifikationen für den Job mit. Die auf Tropenmedizin spezialisierte Ärztin war von 2011 bis 2017 Direktorin für öffentliche Sicherheit. In dieser Zeit war sie bereits sechs Jahre im Verwaltungsrat der ECDC tätig. 2017 stieg sie zur Gesundheitsministerin auf.
Nach dem überraschenden Abgang von Christian Kern folgte sie ihm 2018 als SPÖ-Parteichefin nach. Parteiintern zusehends umstritten zog sie sich im Vorjahr nach einer Niederlage bei einer SPÖ-internen Mitgliederbefragung zurück.
Rendi-Wagner gab sich in einer ersten Stellungnahme sehr "geehrt und dankbar" für das Vertrauen, das das Management-Board der ECDC in sie setzen würde.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) begrüßten die Nominierung: „Pamela Rendi-Wagner vereint medizinische Expertise zu Infektionskrankheiten und politische Erfahrung, die für die Leitung einer internationalen Behörde enorm wichtig ist.“
Vor ihrer offiziellen Ernennung muss Rendi-Wagner noch vom Europäischen Parlament bestätigt werden. Die Agentur ist maßgeblich für die Prävention von und den Kampf gegen Infektionskrankheiten in der EU verantwortlich und spielte nicht zuletzt bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie eine zentrale Rolle.
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