Launsky-Tieffenthal ist 61 Jahre alt, stammt aus der altösterreichischen Familie "Ritter Launsky von Tieffenthal". Er hat eine beeindruckende Karriere als Diplomat hinter sich. Der auswärtige Dienst führte ihn in die USA, nach Indien, in den Nahen Osten. Er arbeitete als persönlicher Sekretär von Bundespräsident Thomas Klestil und als Chef der Informationsabteilung der Vereinten Nationen unter UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Als Sebastian Kurz 2015 Außenminister wurde, berief er Launsky-Tieffenthal zum Sektionschef im Außenministerium.
Unter Türkis-Blau war das Außenministerium an die parteilose Expertin Karin Kneissl auf FPÖ-Ticket gegangen. Unter Türkis-Grün dürfte das Außenamt wieder der ÖVP zufallen, wobei Launsky-Tieffenthal durchaus als Expertenbesetzung gelten darf, wenn er auch klar dem bürgerlichen Lager zuzurechnen ist. Launsky-Tieffenthal ist ein geschulter Diplomat und kein parteipolitischer Grabenkämpfer. Insofern könnten die Grünen gut mit ihm leben.
Aber auch für Sebastian Kurz ist die diplomatische Weisheit eines Launsky-Tieffenthal von Vorteil. Der Kanzler hat die Europa- und Außenpolitik bekanntlich als seine Bühne auserkoren, seine Reisetätigkeiten sind legendär. Kurz wird das in seiner nächsten Kanzlerperiode fortführen, und Launsky-Tieffenthal wäre klug genug, als Minister dem Regierungschef nicht in die Quere zu kommen.
In der Beamtenregierung unter Kanzlerin Brigitte Bierlein wurde Alexander Schallenberg, ebenfalls Diplomat und enger Mitarbeiter von Sebastian Kurz und Michael Spindelegger, zum Ressortchef im Außenamt befördert. Schallenberg könnte eventuell Kulturminister bleiben, heißt es.
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