Rauch verweist zu Facharzt-Überweisung auf Gespräche

Rauch verweist zu Facharzt-Überweisung auf Gespräche
Gesundheitsministerium zur Forderung nach verpflichtendem Gang zum Hausarzt vor Facharztbesuch. Gespräche zwischen den Zielsteuerungspartnern bis zum Sommer.

Das Gesundheitsministerium hat sich zu der am Wochenende aufgekommenen Diskussion über den Zugang zu Fachärzten zurückhaltend geäußert. ÖGK-Vize-Obmann Andreas Huss deponierte zuvor neuerlich im ORF, dass der Zugang zum Facharzt eingeschränkt werden sollte, indem wie früher der Hausarzt für die Überweisung zum Facharzt zuständig sein soll. Im Ministerium verwies man am Montag auf laufende Gespräche zur Lenkung von Patienten-Ströme, diesen wolle man nicht vorgreifen.

Aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gab es am Montag auf APA-Anfrage weder ein Ja noch ein Nein, man verwies auf Gespräche, die bis zum Sommer abgeschlossen sein sollen: "Im Rahmen der Gesundheitsreform haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf die Stärkung des niedergelassenen Bereichs und die Schaffung von Mechanismen für eine effektive Lenkung von Patient:innenströmen geeinigt", heißt es in einem schriftlichen Statement. "Patient:innen sollen so schnell und unkompliziert wie möglich die richtige medizinische Versorgung erhalten."

Aktuell würden dazu zwischen den Zielsteuerungspartnern Gespräche stattfinden, "um bis zum Sommer geeignete Modelle im Sinne der Patientinnen und Patienten umzusetzen. Hier werden eine Vielzahl von Ansätzen evaluiert", hieß es aus Rauchs Büro.

Huss hatte am Wochenende erklärt, Ausnahmen bezüglich der von ihm geforderten Hausarzt-Zuweisung zum Facharzt könne er sich für Frauen- und Kinderärztinnen und -ärzte vorstellen. Die Ärztekammer reagierte am Sonntag nicht unbedingt begeistert. "Den Weg zum Hausarzt mit derart drastischen und alternativlosen Maßnahmen zu erzwingen, würde durch die plötzliche Überlastung der Allgemeinmedizin zum Kollaps führen", meinte Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, in einer Aussendung. Ganz abgeneigt ist man in der Kammer aber auch wieder nicht. Präsident Johannes Steinhart begrüßte die aktuelle Diskussion über Methoden der Patientenlenkung prinzipiell. Diese sei aber mit der nötigen Ernsthaftigkeit und konsensual mit den Ärztevertretern zu führen.

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