Rabl-Vorwort: Welser FPÖ-Stadtchef verlangt Entschuldigung

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Sowohl von Antifa als auch Mauthausen Komitee und SPÖ. Jurist prüft rechtliche Schritte wegen "Vorwurfs der Geschichtsfälschung".

Nach den Diskussionen um das Vorwort des Welser Bürgermeisters Andreas Rabl (FPÖ) für ein Buch über die NS-Zeit, verlangte dieser eine "persönliche Entschuldigung" von der Welser Initiative gegen Antifaschismus ( Antifa), dem Mauthausen Komitee und von SPÖ-Abgeordneter Sabine Schatz. Gegen Schatz lasse er auch rechtliche Schritte prüfen, nachdem diese ihm "Geschichtsfälschung" vorgeworfen hatte.

"Es ist eine Schmutzkübelkampagne der ganz üblen Sorte", sagte Rabl am Sonntag im APA-Gespräch. Sein Großvater war wegen politischer Gründe in Haft. Dass die Antifa NS-Quellen heranziehe, um das zu relativieren, verwundere ihn. Man bringe keinen einzigen Beweis vor, so Rabl. "Nur einen Zeitungsartikel, der widerlegt ist." Dazu gebe es auch stenografische Protokolle aus dem Parlament. "Offensichtlich bestimmt die SPÖ und die Antifa, wer Opfer des Nationalsozialismus war", meinte der Welser Bürgermeister. Die Erinnerungskultur gehöre diesen aber nicht allein.

Auch Rabls Stellvertreter, Vizebürgermeister Gerhard Kroiß ( FPÖ), stärkte am Sonntag via Presseaussendung seinem Stadtchef den Rücken. Dieser wollte klarstellen, dass auch in seiner Familie persönliche Betroffenheit vorhanden war. "Die SPÖ will mit dieser Skandalisierung lediglich von ihrer eigenen Schwäche ablenken." Die Antifa kämpfe "mit diesen ungustiösen Methoden gegen ihre Bedeutungslosigkeit".

In dem Vorwort des Welser Bürgermeisters schrieb dieser, dass sein Großvater "wegen kritischer Äußerungen zum NS-Regime gleich mehrmals verhaftet" worden war. Damit hätte er seinen Verwandten fälschlicherweise als Opfer des braunen Regimes dargestellt, so der Tenor von SPÖ, Antifa und dem Mauthausen Komitee. Zwar sei dieser drei Mal von der Gestapo festgenommen worden. Die Gründe dazu seien aber nicht mehr genau eruierbar, meinte die Antifa, die auch den Fall ins Rollen gebracht hatte. Dass Max Rabl in der Wehrmacht diente und bis Kriegsende den Offiziersrang erreicht hatte, "wäre kaum möglich gewesen, hätte das NS-Regime ernsthafte Zweifel an seiner Loyalität gehabt", meinte Antifa-Vorsitzender Werner Retzl.

Das Mauthausen Komitee forderte den Bürgermeister am Samstag per Presseaussendung zum Rücktritt auf. Die Darstellungen Rabsl seien ein "Skandal", hieß es. Scharfe Kritik übte auch SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz. Sie warf Rabl " Geschichtsfälschung" vor.

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