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Beamte steigen gegen Häupl auf die Barrikaden
GÖD zieht in Schulen gegen den Bürgermeister zu Felde.
Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst verschickt derzeit fleißig Plakate an österreichische Schulen, um sich gegen Wiens Bürgermeister Michael Häupl zu beweisen. Die GÖD zielt dabei auf schlechte Stimmung vor dem 70. Landesparteitag der Wiener Sozialdemokraten am Wochenende ab.

Und dann wäre dann noch die Wien-Wahl im Oktober.
Kritik aus roten Gewerkschaftsreihen
Wiens Bürgermeister empört mit seinem 22-Stunden-Sager aber auch Parteikollegen in der Gewerkschaft, mehr dazu hier. GÖD-Vizechef Peter Korecky (FSG) sprach von einem "intellektuellen Probelauf für eine rot-blaue Koalition". Und empfiehlt der SPÖ, sich zu überlegen, "mit welchem Spitzenkandidaten sie in die Wien-Wahl geht", wenn Häupl diesen populistischen Stil beibehält.
Etwas deftiger formuliert es Heinrich Himmer, der sozialdemokratische Vizevorsitzende der Gewerkschaft der BMHS-Lehrer, im Standard: "Dass er mediale Rülpser loslässt, passiert ja nicht das erste Mal. Es ist ja bekannt dafür, dass er jeden Kalauer, der herumliegt, egal ob er Leute in der Partei oder außerhalb trifft, aufnimmt." Wobei in diesem Fall die Folgewirkung auf Kosten aller Lehrer "enorm schädigend" sei. Die FSG will Häupl nun "einladen, in Schulen zu kommen und sich das anzuschauen" - und den Kollegen in einem Brief dessen Meinung darstellen. Denn viele Kollegen würden den Parteiaustritt oder die Niederlegung ihrer Gewerkschaftsfunktion überlegen.
Auch aus Oberösterreich kommt Kritik: Der oberösterreichische SP-Vorsitzende LH-Stv. Reinhold Entholzer hat sich inzwischen vom umstrittenen 22-Stunden-Sager von Wiens Bürgermeister Michael Häupl inzwischen distanziert. Das sei "sicher nicht die Position der SPÖ Oberösterreich", die jegliche pauschale Verunglimpfung eines ganzen Berufsstandes ablehne, hieß es in einer Aussendung. "Wir schätzen das große Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen", betonte Entholzer. "Meine Frau ist auch Lehrerin und ich weiß, dass sie sich täglich bestmöglich auf den Unterricht vorbereitet." Der eigentliche Adressat von Häupls Aussagen sei aber wohl der schwarze Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer gewesen, an dessen sturer Haltung jegliche Reformwünsche scheitern würden, ist der oö. Landesparteichef überzeugt.
Wie viel Lehrer arbeiten und was sie verdienen - Die Fakten gibt es hier.
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