Popper mahnt zur Vorsicht: "Unzählige Menschen zwischen 50 und 80 Jahren sind noch nicht geimpft"

Popper mahnt zur Vorsicht: "Unzählige Menschen zwischen 50 und 80 Jahren sind noch nicht geimpft"
Sollten die Corona-Zahlen weiter steigen, dann "wird man die Welle vor dem April brechen müssen", sagt Simulationsforscher Niki Popper.

Die Vorarlberger können sich freuen. Ab Montag sollen in der „Modellregion“ im äußersten Westen Österreichs weitreichende Öffnungsschritte realisiert werden. Die Gastronomie sperrt auf, Fußballklubs können wieder trainieren, das Vereinsleben soll wieder stattfinden können - mehr dazu.

Darf sich also auch der Rest Österreichs Hoffnungen auf einen baldigen Neustart machen? Schon kommenden Montag soll es in einem neuen Corona-Gipfel dazu ja eine Entscheidung geben.

Die aktuellen Zahlen geben aber wenig Anlass zur Hoffnung. Vorarlberg stellt auch was die Zahl der Neuinfektionen betrifft eine positive Ausnahme dar. In der „Modellregion“ liegt die 7-Tages-Inzidenz aktuell bei 73.

Tirol liegt bei 114, Niederösterreich bei 212, Wien bei 222. Besonders Salzburg ist aktuell mit einer 7-Tages-Inzidenz von 236.

Braucht es also eher einen neuen Lockdown als weitere Öffnungsschritte? Eher ja, zumindest wenn es nach Simulationsforscher Niki Popper geht. Sollten die Corona-Zahlen weiter steigen, dann "wird man die Welle vor dem April brechen müssen", sagte dieser in der Kronen Zeitung. Heißt im Klartext: Lockdown statt Öffnung – und zwar noch im März.

Das Problem: "Unzählige Menschen zwischen 50 und 80 Jahren sind noch nicht geimpft", sagt Popper in der Krone. Dass auch eine hohe Durchimpfungsrate – noch – nicht vor einem weiteren Lockdown schützt, ist dieser Tage im „Impfweltmeisterland“ Israel zu beobachten.

Diese Kombination aus "steigenden Zahlen und ungeschützten, älteren oder vulnerablen Personengruppen", bereitet Popper Sorgen. Denn es bestehe durchaus die Gefahr, dass sich das Risiko einer Infektion zwischen den Bevölkerungsgruppen verschiebt. Und zwar von den älteren Menschen, die geimpft sind, zu jenen Senioren, die es noch nicht sind.

Immerhin, einen Hoffnungsschimmer sieht der Experte: "Kommen wir mit niedrigen Zahlen in den Frühling nach Ostern, wird uns die Saisonalität entlasten, und es gibt etwas Zeit zu überlegen, wie man mit Mutationen und Co. weiter umgeht."

Hinweis: Der Titel wurde am 12. März aktualisiert. Er lautete zunächst: "Müssen Welle vor April brechen": Experte warnt vor neuem Lockdown. Simulationsexperte Niki Popper fühlte sich dadurch verkürzt und falsch wiedergegeben. Dafür möchten wir uns entschuldigen. 

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