Stefan Weber: "Matthä ist sofort als monströses Plagiat herausgestochen"
KURIER: Ihr neues Buch, eine „Streitschrift“, trägt den Titel „Auf Plagiatsjagd‘“. Um bei der Jagd-Metapher zu bleiben: Sie haben bei Ihren „letzten Jagden“ oft danebengetroffen. Ex-Ministerin Christine Aschbacher trägt ihre Titel weiterhin, Justizministerin Alma Zadic ebenfalls. Dass Sie damit die betreffenden Personen öffentlich beschädigen und gleichzeitig Ihre Expertise von vielen nicht mehr ernst genommen wird, das nehmen Sie in Kauf?
Stefan Weber: Nun gut, wer nimmt mich denn nicht mehr ernst? Allen voran ist da Florian Klenk, der dies erst tut, nachdem ich mich mit seinen journalistischen Praktiken näher beschäftigt und seinen „bias“ kritisiert habe. Vorher war ich einer seiner „heroes“. Meine Pressemitteilungen gehen immer an denselben Verteiler. Der exxpress berichtet dann meist am schnellsten. Dann sagen die Mainstream-Medien: Der Weber arbeitet mit dem exxpress zusammen.
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Das ist einfach dumm, sorry. Ansonsten wüsste ich nicht, wer mich nicht mehr ernst nimmt. Es ist wohl eher umgekehrt: Ich nehme das Bildungsministerium nicht mehr ernst. Ich bin mittlerweile nicht der einzige Wissenschaftler, der eklatante Schwachstellen im Universitätsgesetz zu guter wissenschaftlicher Praxis erkannt hat.
Ich habe bei Aschbacher und Zadic auch nicht daneben getroffen. Beide haben ja plagiiert, andernfalls hätten sie doch vermeintlich falsche Tatsachenbehauptungen von mir geklagt. Sie tragen halt ihre Titel weiterhin, das hat in Österreich und in der Slowakei aber nichts mit Plagiatsdetektion, sondern mit Hochschulkorruption zu tun.
Laut Ihrer "Streitschrift" soll ÖBB-Chef Andreas Matthä seine Arbeit an der Fachhochschule Wien „an Dutzenden Stellen und von vielen ungenannten Quellen plagiiert“ haben. Haben Sie einen Auftrag zur Prüfung erhalten?
Nein! Mein Team hat sich ab 2021 die Abschlussarbeiten einiger Führungskräfte von ÖBB, OMV und anderen angeschaut. Plan war, ein Führungskräfte-Screening zu machen. Aus einem Sample von fünf Arbeiten ist Matthä sofort als monströses Plagiat herausgestochen. Die Erstarbeit habe übrigens nicht ich, sondern hat mein Geschäftspartner und Detektiv Bernhard Maier erledigt.
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