FPÖ zur Causa Pilnacek: "War es Schlamperei oder politischer Auftrag"

Hafenecker, FPÖ-Abgeordneter, spricht bei einer Pressekonferenz zum Thema Untersuchungsausschuss.
Zusammenfassung
- FPÖ-Generalsekretär Hafenecker fordert im U-Ausschuss Aufklärung über mögliche Schlamperei oder politischen Auftrag nach Pilnaceks Tod.
- Zentrale Fragen betreffen die schnelle Suizid-Einstufung sowie den Umgang mit Pilnaceks Handy, Laptop und Smartwatch.
- Hafenecker sieht in der Smartwatch eine "Smoking Gun" und will Spekulationen sowie Ungereimtheiten rund um den Fall untersuchen lassen.
Früher als erwartet, am heutigen Mittwoch nimmt der von der FPÖ forcierte parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Causa Pilnacek seine Arbeit auf. Nach der heutigen Sondersitzung zum Thema Lobautunnel wird der Ausschuss formal eingesetzt.
Im Ö1-Morgenjournal äußerte sich dazu FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Ihm gehe es weniger darum, wie Pilnacek tatsächlich zu Tode gekommen ist, sondern mehr um die Entwicklungen danach. "Und da stellt sich die Frage, war es nur Schlamperei in vielerlei Hinsicht oder ist eben auch ein politischer Auftrag dahinter gestanden?"
Fragen um Handy, Laptop, Smartwatch
Bei der Frage nach Hinweisen auf eine mögliche Schlamperei nennt Hafenecker die bereits viel diskutierten Punkte: Die schnelle Einstufung als Suizid, das Handy und der Laptop Pilnaceks sowie dessen Smartwatch. "Ich habe insgesamt den Eindruck, wenn man sich jeden Sonntag um 20.15 Uhr den Tatort ansieht, dass hier vieles, was normal Standard sein sollte, nicht gemacht wurde. Und dazu muss man der Frage nachgehen, warum ist das so?"
Dazu habe sich Pilnacek wenige Stunden vor seinem Tod noch furchtbar bei Hafenecker über die Zustände in der Justiz beklagt. "Er hat auch um ein Gespräch bei Herbert Kickl gebeten und war offensichtlich auch bereit, bei mir zu arbeiten, um gewisse Missstände in der Justiz aufzudecken." Und dass diese Missstände an die Öffentlichkeit kommen, so der FPÖ-Generalsekretär, sei vielleicht nicht im Interesse mancher.
Hafenecker und die "Smoking Gun"
Hafenecker sieht auch ein "Ping-Pong-Spiel mit Staatsanwaltschaften" und zieht den Schluss, dass versucht werde, auf Zeit zu spielen. Darum auch der U-Ausschuss. Die bislang vergeblich gesuchte "Smoking Gun" ist für ihn die Smartwatch Pilnaceks: "Bei der Auswertung hat es ja auch sehr viele Ungereimtheiten gegeben."
Den vielen Spekulationen und Gerüchten will Hafenecker jedenfalls auf den Grund gehen: "Die Theorie, die uns vorher aufgetischt worden ist, dass er stundenlang alleine am Ufer des Seitenarms gesessen ist und Zigaretten geraucht hat, dürfte ja so nicht haltbar sein."
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