Haftstrafen für unkooperative Eltern? Vorschlag sorgt für heftige Kritik

Auf heftige Kritik stoßen die jüngsten Vorschläge aus der ÖVP Oberösterreich. Im KURIER hatte sich Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger für Haftstrafen für „sorglose und unkooperative Eltern“ ausgesprochen, die „durch ihr Fehlverhalten kriminelle Karrieren der Kinder oder Jugendlichen begünstigen“.
Für die Grünen OÖ ist das inakzeptabel: „Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass man Kinder und Jugendliche auf einen besseren Lebensweg bringt, wenn man ihre Eltern ins Gefängnis sperrt? Wir müssen endlich die Ursachen bekämpfen“, so Klubobmann Severin Mayr. Man sollte Familien von Beginn an unterstützen, sie für Engagement belohnen und Familien und Schulen in ein gemeinsames Boot bringen, mit dem Ziel der bestmöglichen Bildung für die Kinder. Haftstrafen seien nicht die Lösung für jedes Problem, kritisierte Mayr den „Kuschelkurs mit der FPÖ“.
Im österreichischen Strafgesetz sind derzeit Geldstrafen bzw. Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten vorgesehen, wenn Eltern die Erziehung und Beaufsichtigung ihrer Kinder grob vernachlässigen und dadurch deren Verwahrlosung begünstigen. Die ÖVP Oberösterreich, die im Land mit der FPÖ die Regierung bildet, schlägt nun in ihrer „Sicherheitsagenda“ Haftstrafen auch dann vor, wenn Eltern einem kriminellen Lebenswandel ihrer Kinder nicht vorbeugen. Vorbild ist dabei Deutschland.
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