Neos: "Mehr Beitragsjahre statt überzogener Pensionserhöhung"

Neos: "Mehr Beitragsjahre statt überzogener Pensionserhöhung"
Neos gegen Zehn-Prozent-Forderung von Pensionistenverband, Seniorenbundpräsidentin Korosec für kurz- und langfristige Maßnahmen.

Werden die Pensionen um mehr als den gesetzlich festgesetzten Wert (5,8 Prozent) erhöht? Und wenn ja, um wie viel? Dazu soll es Mitte nächster Woche einen Verhandlungstermin zwischen Seniorenvertretern und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) geben.

Peter Kostelka, Präsident des roten Pensionistenverbandes, hatte kürzlich zehn Prozent Anpassung für alle Pensionen gefordert.

Kein Verständnis dafür hat Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker. Er verweist auf Zahlen der Pensionsversicherungsanstalt, wonach die Beitragsjahre von Frauen seit 2009 bei zirka 29 Jahren stagnieren. Im Schnitt verbringen Frauen damit 35 Prozent ihres Lebens im Erwerbsleben. Bei Männern sind die durchschnittlichen Arbeitsjahre zwar seit 2009 um 2,5 Jahre auf 36,5 Jahre gestiegen. Auch sie verbringen im Durchschnitt aber nicht einmal die Hälfte ihres Lebens im Erwerbsleben.

"Statt ständig völlig überzogene Pensionserhöhungen abseits der gesetzlichen Vorgaben zu fordern, sollte die Politik so ehrlich sein, den Menschen zu sagen, was es für höhere Pensionen braucht – mehr Arbeitsmonate. Es ist Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass die Menschen das auch können, etwa indem sie flächendeckende ganztägige Kinderbetreuungsmöglichkeiten schafft", sagt Loacker.

Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec hält kurzfristige Anti-Teuerungsmaßnahmen zwar für wichtig. "Deswegen kämpfe ich für ein umfassendes Pensionistenpaket, das die reale Teuerung voll abgilt", sagt sie. Aber: "Langfristig müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen länger gesund arbeiten können. Das faktische Pensionsantrittsalter ist immer noch bis zu vier Jahren unter dem gesetzlichen Antrittsalter. 47 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit und nur jede zweite Frau geht direkt aus der Erwerbstätigkeit in Pension. Wir brauchen dazu unter anderem alternsgerechte Arbeitsplätze und stärkere Anreize, länger zu arbeiten." Dazu sei sie bereits mit dem Arbeitsminister in Gesprächen.

Besonders Frauen müsse man durch Anreize und den Ausbau der Kinderbetreuung und Pflege dabei unterstützen, Vollzeit zu arbeiten. Außerdem brauche es Aufklärung über die Folgen von Teilzeitarbeit. "Denn Teilzeitarbeit bedeutet halbe Pension, darüber muss sich jede und jeder im Klaren sein."

Kommentare