"Glaubt an dieses Österreich": Worum es bei Nehammers Video geht

Die Spekulationen waren vielfältig, als am Freitag plötzlich ein Kanzler-Video auf X (ehemals Twitter) auftauchte. Da wurde jene Szene aus dem ORF-Sommergespräch gezeigt, als Karl Nehammer auf einen Block den Satz „Glaubt an dieses Österreich“ von Leopold Figl geschrieben hat. Verbunden mit dem 26. September als besonderem Datum.
Sofort machte die Runde, dass der ÖVP-Chef an diesem Tag die türkis-grüne Koalition aufkündigen könnte, nachdem es zuletzt trotz aller gegenteiligen Beteuerungen bei manchen Themen immer wieder gehakt hatte. Etwa beim Wärmegesetz oder bei der Abschaffung des Amtsgeheimnisses und vor allem bei mehrere Postenbesetzungen.
Start einer Kampagne
Tatsächlich war das kurze Video aber nur ein Teaser für eine Kampagne, die Karl Nehammer diese Woche gemeinsam mit „Menschen aus der Mitte der Gesellschaft“ präsentieren will, wie es aus der ÖVP heißt. Mit Positivbotschaften soll dem „ständigen Schlechtreden und dem an die Wand malen schon bisher nicht eingetretener Horrorszenarien“ ein Gegenpunkt gesetzt werden, so die Formulierungen aus der Lichtenfelsgasse.
Karl Nehammer hatte zuletzt in mehreren Interviews für mehr Mut und Optimismus geworben. Jetzt folgt die Kampagne. Genau in jenen Tagen, da sich seine Regierung wieder einmal einem Misstrauensantrag der SPÖ im Parlament und einer Menschenkette des ÖGB gegen die Teuerung stellen muss. Und das genau in der jener Woche, in der die mit Spannung erwarteten Lohnverhandlungen gestartet werden.
Die Kampagne lehnt sich bewusst an die historischen Worte von Leopold Figl an, nachdem Nehammer den ersten ÖVP-Kanzler nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach als Vorbild genannt hatte.
Mit der Initiative will er aufzeigen, was Österreich zuletzt angesichts der verschiedensten Krisen geleistet habe und wie gut es – seiner Meinung nach – auch dasteht. Zitat aus der ÖVP: „Auch wenn die Krisen zu einer teils negativen Stimmung in unserem Land und harten Einzelschicksalen geführt haben, ist Österreich gut durch die vergangenen Jahre gekommen.“
Kommentare