Natascha Strobl orchestriert Bablers SPÖ-Wahlkampf mit

Natascha Strobl orchestriert Bablers SPÖ-Wahlkampf mit
Die Politikwissenschafterin und Autorin ist Vorsitzende des Vereins "Machen wir was", der die Website und die Finanzen bei Bablers Kandidatur verwaltet.

In zwei Wochen startet die Mitgliederbefragung der SPÖ. Die Kandidaten präsentieren ihre Programme, die Negativkampagnen gegen Mitbewerber sind im vollen Gange und langsam wird auch klarer, welcher Teil der SPÖ Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil oder Andreas Babler unterstützt.

Apropos Babler: Über die Website „andibabler.at“ organisierte der Traiskirchner bereits seinen Vorzugsstimmenwahlkampf für die NÖ-Landtagswahl. Herausgeber und Eigentümer der Website war bis vor zwei Wochen die SPÖ Traiskirchen. Seitdem ist es der Verein „Machen wir was“. Dieser betreibt die Website und kümmert sich um die Finanzierung des Wahlkampfes zur Mitgliederbefragung – also auch das Sammeln von Spenden – bestätigt Bablers Büro auf KURIER-Anfrage.

Der Vereinsvorstand löste sich im April 2020 auf. Neu gegründet wurde er Ende März, neue Vorsitzende ist laut Bablers Büro die SPÖ-nahe Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Natascha Strobl. Strobl organisierte in der Vergangenheit antifaschistische Demonstrationen und verfasste mehrere Werke über die rechte Szene. Nun ist sie direkt in Bablers Kampf um SPÖ-Mitglieder involviert.

Verein organisierte Flashmobs gegen SPÖ

Laut Vereinsregister gibt es „Machen wir was“ seit 2018. Der Verein war seitdem auf diversen Social-Media-Kanälen aktiv. Auffällig: Er trat öffentlich gegen die damalige Bundesparteispitze um Rendi-Wagner auf, bevor es Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil tat. Am 29. November 2019 kündigte „Machen wir was“ auf Facebook auch einen Flashmob vor der Parteizentrale in der Löwelstraße an. SPÖ-Insider sagen dem Verein eine Nähe zum „Putschstand“ nach, einer Gruppe anonymer SPÖ-Rebellen, der zur selben Zeit ähnlich agitierte.

„Machen wir was“ forderte unter anderem eine Neugründung der SPÖ. Er habe damit nichts zu tun gehabt, betont Babler heute – wie auch schon damals.

Erster Rücktritt

Neue Namen, neue Programme: Überschattet wird dieses Thema weiterhin von der SPÖ-Aktion bei der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij. Dieser sprach vor einer Nationalratssitzung zum österreichischen Parlament. Während die FPÖ eine Störaktion angekündigt hatte – und der Rede geschlossen fernblieb – fehlten zur allgemeinen Überraschung auch 22 von 40 roten Mandataren. Darunter Bildungssprecherin Petra Tanzler und Wehrsprecher Robert Laimer, die Selenskij bereits zuvor auf Social Media der Kriegspropaganda bezichtigt hatten.

Auch ältere Fotos von David Stockinger, bisher Schwechater SPÖ-Chef, machten im Zuge der Affäre die Runde. Dieser trat vor einigen Jahren im weißrussischen Fernsehen in einer Sowjet-Uniform auf. Stockinger gilt seit gemeinsamen Zeiten bei der Sozialistischen Jugend als enger Freund Bablers. Babler bezeichnet ihn auf KURIER-Anfrage jedoch nur als einen „von Hunderten“ Wegbegleitern. Stockinger reagierte am Montag auf die Kritik und trat zurück.

Jedenfalls Babler-Unterstützer und leidenschaftlicher Selenskij-Kritiker, der nun wieder der SPÖ beigetreten ist: Michael Wögerer, Projektleiter im Verein "weltumspannend arbeiten" im ÖGB.

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