Der Vereinsvorstand löste sich im April 2020 auf. Neu gegründet wurde er Ende März, neue Vorsitzende ist laut Bablers Büro die SPÖ-nahe Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Natascha Strobl. Strobl organisierte in der Vergangenheit antifaschistische Demonstrationen und verfasste mehrere Werke über die rechte Szene. Nun ist sie direkt in Bablers Kampf um SPÖ-Mitglieder involviert.
Verein organisierte Flashmobs gegen SPÖ
Laut Vereinsregister gibt es „Machen wir was“ seit 2018. Der Verein war seitdem auf diversen Social-Media-Kanälen aktiv. Auffällig: Er trat öffentlich gegen die damalige Bundesparteispitze um Rendi-Wagner auf, bevor es Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil tat. Am 29. November 2019 kündigte „Machen wir was“ auf Facebook auch einen Flashmob vor der Parteizentrale in der Löwelstraße an. SPÖ-Insider sagen dem Verein eine Nähe zum „Putschstand“ nach, einer Gruppe anonymer SPÖ-Rebellen, der zur selben Zeit ähnlich agitierte.
„Machen wir was“ forderte unter anderem eine Neugründung der SPÖ. Er habe damit nichts zu tun gehabt, betont Babler heute – wie auch schon damals.
Erster Rücktritt
Neue Namen, neue Programme: Überschattet wird dieses Thema weiterhin von der SPÖ-Aktion bei der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij. Dieser sprach vor einer Nationalratssitzung zum österreichischen Parlament. Während die FPÖ eine Störaktion angekündigt hatte – und der Rede geschlossen fernblieb – fehlten zur allgemeinen Überraschung auch 22 von 40 roten Mandataren. Darunter Bildungssprecherin Petra Tanzler und Wehrsprecher Robert Laimer, die Selenskij bereits zuvor auf Social Media der Kriegspropaganda bezichtigt hatten.
Auch ältere Fotos von David Stockinger, bisher Schwechater SPÖ-Chef, machten im Zuge der Affäre die Runde. Dieser trat vor einigen Jahren im weißrussischen Fernsehen in einer Sowjet-Uniform auf. Stockinger gilt seit gemeinsamen Zeiten bei der Sozialistischen Jugend als enger Freund Bablers. Babler bezeichnet ihn auf KURIER-Anfrage jedoch nur als einen „von Hunderten“ Wegbegleitern. Stockinger reagierte am Montag auf die Kritik und trat zurück.
Jedenfalls Babler-Unterstützer und leidenschaftlicher Selenskij-Kritiker, der nun wieder der SPÖ beigetreten ist: Michael Wögerer, Projektleiter im Verein "weltumspannend arbeiten" im ÖGB.
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