Als am Nachmittag bekannt wurde, dass das Ergebnis der Delegiertenwahl nun offiziell ist und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler nun der neue Parteivorsitzende ist, setzte er sich an den Computer und verfasste ein Schreiben an seine Bezirkspartei und an die niederösterreichische Landespartei, um seine Mitgliedschaft in der SPÖ "mit sofortiger Wirkung" ruhend zu stellen. Nicht wegen des peinlichen Fehlers bei der Auszählung der Stimmen am Bundesparteitag in Linz, sondern wegen der Marxismus-Aussagen von seinem Bürgermeisterkollegen Babler.
➤ Mehr dazu lesen Sie hier: Bablers Bekenntnis: Darf man heute noch Marxist sein?
Wortwörtlich heißt es in dem Schreiben: "Einen bekennenden Kommunisten an der Spitze unserer Bewegung kann und werde ich nicht akzeptieren. Ich habe die Grundzüge des Kommunismus immer als Überzeugung abgelehnt und war froh, in einem so schönen Land leben zu dürfen. Das ist nicht meine Welt und auch nicht die Zukunftsvorstellung einer politischen Entwicklung unseres Landes."
Mit der Ruhendstellung legt er auch seine Parteifunktionen wie den Vorsitz im sozialdemokratischen Gemeindevertreterverband des Bezirkes Wiener Neustadt zurück.
Babler plant Tour
Andreas Babler hat bei seiner Antrittspressekonferenz angekündigt, dass er eine Tour durch Österreich machen will. Auch um die SPÖ wieder zu einen. Mit Alfredo Rosenmaier verliert er jetzt einen seiner starken Bürgermeister in Niederösterreich. Und das wenige Tage vor dem 24. Juni, an dem in St. Pölten der Landesparteitag mit der Kür von Sven Hergovich zum Landesparteiobmann angesetzt ist. Dieser Landesparteitag wird wohl auch der erste große Auftritt des neuen Bundesparteivorsitzenden vor SPÖ-Funktionären sein.
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