Mutmaßliche ÖVP-Hackerattacke: Bundeskriminalamt und BVT ermitteln

Mutmaßliche ÖVP-Hackerattacke: Bundeskriminalamt und BVT ermitteln
Laut Innenministerium ermitteln die Spezialisten der Abteilung C4, was an der Causa dran ist. Die FPÖ beruft Nationalen Sicherheitsrat ein.

Nach der mutmaßlichen Hacker-Attacke auf die ÖVP-Parteizentrale wurden nun der Verfassungsschutz (BVT) und das Bundeskriminalamt (BK) mit Ermittlungen betraut. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage des KURIER mit.

Im Bundeskriminalamt gibt es eine spezielle Abteilung - das Cyber Crime Competence Center, intern C4 genannt. Es wurde 2011 gegründet und hat zahlreiche Experten in Sachen Computerkriminalität. "Das Bundesministerium für Inneres wird dafür sorgen, dass alle weiteren Ressourcen, die für eine erfolgreiche Aufklärung notwendig sind, zur Verfügung gestellt werden", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Man werde sämtliche Ergebnisse und Beweise der seit Dienstag in der Parteizentrale eingesetzten „Task Force“ dem Bundeskriminalamt übergeben, hieß es dazu aus der ÖVP. Dem Vernehmen nach hat die Bundesregierung den mutmaßlichen Cyberangriff außerdem beim Ende des Vorjahres eingerichteten Frühwarnsystem der EU gegen mutmaßliche Wahlbeeinflussungsversuche eingemeldet.

1300 Gigabyte Daten

Die ÖVP hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass durch einen Cyberangriff bis zu 1.300 Gigabyte an Daten aus dem Computersystem der Partei abgezogen worden sein sollen. Teile davon - betreffend die ÖVP-Parteispenden und die Wahlkampffinanzierung - sollen Medien zugespielt worden sein. Nach Angaben des von der Partei beigezogenen Sicherheitsexperten Avi Kravitz hatte der Angreifer zwischen 27. Juli und 3. September Zugriff auf das Computersystem der ÖVP.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt laut APA wegen des Verdachts des widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem (§118a StGB) sowie der Datenbeschädigung (§126a StGB). Letzteres, weil die ÖVP behauptet, dass auch Daten manipuliert worden sein sollen.

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