Mückstein optimistisch: "Wir sind jetzt Impf-Europameister"

Gesundheitsminister hält Impfpflicht für einzige Perspektive, sieht aber auch Effekt der bereits gesetzten Maßnahmen.

Mit 14.042 Corona-Neuinfektionen wurde der bisher höchste Sonntagswert vermerkt. Passend dazu tritt ab Montag der vierte Lockdown inkraft. "Es ist jetzt die einzige Möglichkeit, mit einem Lockdown, mit dem Holzhammer, die Zahlen zu senken", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Sonntagabend in der ZiB2. Über das politische Hickhack der Vorwoche wollte er nicht mehr sprechen: "Wir ziehen hier alle gemeinsam an einem Strang. Die Bundesminister, die Länder, die größte Oppositionspartei." Die SPÖ hat dem Lockdwon im Hauptausschuss neben ÖVP und Grünen ebenfalls zugestimmt.

Wie es überhaupt soweit kommen konnte? Man habe es nicht gemeinsam geschafft, die Impfquote auf ein angemessenes Niveau zu bringen, so Mückstein. Man habe dafür aber auch einiges gelernt, etwa: Die Delta-Variante ist ansteckender, die Antikörperzahl sinkt schneller.

"Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen gemacht, die bereits Wirkung zeigen", sagte Mückstein. Er meinte die Vorziehung von Stufe drei und vier beim Stufenplan, 3-G am Arbeitsplatz und die 2-G-Regel in der Freizeit. "Diese Maßnahmen zeigen bereits Effekte", sagte Mückstein. "Wir werden eine sehr hohe Durchimpfungsrate damit erreichen, dass jetzt 70.000 bis 80.000 Menschen pro Tag impfen gehen. Wir sind jetzt Impf-Europameister."

Österreich will als erster EU-Staat Anfang Februar eine Impfpflicht einführen. Mückstein nannte auch am Sonntag keine neuen Details und begründete den gravierenden Schritt wie folgt: "Jetzt brauchen wir eine Perspektive. Wir müssen verhindern, dass wir eine fünfte oder sechste Welle haben. Wir werden diese Pandemie nur beenden, bis alle durchgeimpft sind oder es alle bekommen haben." Zweiteres könne man sich aber gesellschaftlich nicht mehr leisten.

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