Mikl-Leitner: Flüchtlingsverteilung löst Problem nicht

Mikl-Leitner: Flüchtlingsverteilung löst Problem nicht
"Griechenland braucht finanzielle Unterstützung für menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge", sagt die nö. Landeshauptfrau.

Angesichts des abgebrannten Lagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ablehnend auf eine Umverteilung der Flüchtlinge in EU-Staaten reagiert. "Griechenland ist ein sicheres EU-Land und sagt selbst, dass durch eine Verteilung das Problem nicht gelöst werden kann", erklärte sie am Freitag in Wiener Neustadt.

"Was Griechenland braucht, ist finanzielle Unterstützung für eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge", fuhr die Politikerin fort. Das Mittelmeerland bekomme "Hunderte Millionen Euro jährlich von der EU". Auch Österreich habe finanzielle Unterstützung im Ausmaß von zwei Millionen Euro angeboten, so Mikl-Leitner. Die Frage, ob Niederösterreich oder Österreich Flüchtlinge aus Moira aufnehmen soll, ließ sie unbeantwortet.

Tiroler VP-Landesrätin gegen Parteilinie

Gegen die Bundesparteilinie in dieser Frage stellt sich die Tiroler ÖVP-Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader. In einem Gespräch mit der APA appellierte sie an die "christlich-soziale Verantwortung". Humanitär sei man in einem gemeinsamen Europa und ungeachtet der Parteizugehörigkeit dazu verpflichtet, zu helfen.

"Es ist eine Katastrophe, die schon lange andauert. Eine Katastrophe die auch - zum Teil unbegleitete - Kinder und Jugendliche - betrifft. Es besteht eine humanitäre Verpflichtung, zu helfen", stellte Palfrader fest. Moria sei nur ein Beispiel, prekäre Umstände herrschten auch in anderen Lagern in Europa.

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