SPÖ-Chef Christian Kern zieht es nach Brüssel. Er will bei der EU-Wahl 2019 als Spitzenkandidat seiner Partei antreten. Den Parteivorsitz in Wien will er dafür abgeben, kündigte er am Dienstagabend an. Auf Twitter und Facebook spaltet der Simmeringer die Userinnen und User. Viele sehen im kolportierten Rücktritt einen Schritt nach vorne für die Partei, andere hingegen trauern ihm schon nach.
Rege diskutiert wird auf der KURIER-Facebookseite unter dem Artikel, der seinen Rücktrittankündigte. Ein User denkt, dass die SPÖ nun wieder wählbar sein könnte, ein Geburtstagskind fühlt sich gut beschenkt.
Auf Twitter wird bereits eifrig über die Nachfolge spekuliert, in der KURIER-Umfrage auf Twitter liegt Gesundheitssprecherin Pamela Rendi-Wagner sehr hoch in der Gunst der Userinnen und User. Viele möchten nicht, dass Hans-Peter Doskozil in der Partei das Zepter übernimmt.
Zu einem Running Gag entwickelte sich auf Twitter ÖVP-Multifunktionär Harald Mahrer, der wegen seiner zahlreichen Posten in der Kritik steht. Mahrer wird von Userinnen und User als "logischer Nachfolger" ins Spiel gebracht.
"Wir werden oft genug Kompromisse machen müssen, das ist ja selbstverständlich, aber ich denke, wir sollten unser Denken nicht mit dem Kompromiss beginnen." - Kern in seiner Regierungserklärung 2016.
"Es gibt nichts Wehleidigeres als Journalisten in diesem Land. Einen Journalisten auf einen Fehler aufmerksam zu machen ist so, wie einem Hund Latein beizubringen. Aussichtslos!" - Kern in einem Presse-Interview im Oktober 2017
"Wir wollen eine Politik der Weltoffenheit einer geistigen Verengung gegenüberstellen und wir wollen eine Politik der Heimatverbundenheit und des Patriotismus dem Chauvinismus und der Hetze gegen Minderheiten gegenüberstellen." - Kern in seiner Regierungserklärung im Mai 2016
"Manchmal habe ich das Gefühl, da gibt es Leute, die sind politische Selbstmordattentäter, die sich einsam in einer Telefonzelle in die Luft sprengen." - Kern als Anspielung auf Reinhold Lopatka
"Nicht ihr habt unseren Weg verlassen, wir haben unseren Weg verlassen. Es ist nicht eure Schuld, es ist unsere." - Kern entschuldigt sich in seiner Plan A-Rede bei enttäuschten Ex-SPÖ-Wählern
Parteiintern sorgte die Nachricht für einen Schock, vor allem der Zeitpunkt wurde kritisiert. Heute fand ein Gewerkschaftskongress des ÖGB statt, bei dem aktuelle Themen wie der 12-Stundentag und die Kassenreform diskutiert wurden. Nicht nur aus dem sozialdemokratischen Lager hagelte es Kritik, Mitglieder anderer Parteien fürchten hingegen um die Zukunft der parlamentarischen Opposition.
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