Die Zusammenarbeit mit Sebastian Kurz entstand eher durch „Zufall“. Im Jahr 2011 gab es eine Regierungsumbildung: Maria Fekter, bei der Wieser zu dieser Zeit für den Bereich Integration tätig war, wurde Finanzministerin, Johanna Mikl-Leitner wurde Innenministerin, und Sebastian Kurz wurde Staatssekretär für Integration. Kurz musste damals sein Büro völlig neu aufbauen und holte Wieser in sein Team. Von da an folgte sie ihm beruflich auf all seinen politischen Etappen als persönliche Assistentin und als Büroleiterin: 2013, als er Außenminister wurde, und 2017, als Kurz Bundeskanzler wurde.
Kurz zieht sich zurück – viele Vertraute folgen
Anfang Oktober 2021 kam es im Kanzleramt, in der ÖVP-Zentrale und im Bundesministerium für Finanzen zu Hausdurchsuchungen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelte gegen Kurz, die ÖVP sowie weitere Personen wegen Untreue und Bestechlichkeit. Im Dezember 2021 zog sich Kurz schließlich gänzlich aus der Politik zurück. Nach und nach verließen auch viele seiner engen Vertrauten die Politik. Seine Büroleiterin Wieser wechselte in den ÖVP-Parlamentsklub, nun geht auch sie.
„Für mich war auf der gemeinsamen Reise mit Sebastian Kurz immer klar, dass er der letzte Politiker sein wird, für den ich arbeite. Wir waren von Anfang an ein eingeschworenes Team. Ihm war die Meinung von uns sehr wichtig und so hatten wir die Möglichkeit mitzugestalten. Wir waren nicht nur Personen, die zusammenarbeiten, sondern sind auch wirklich Freunde“, begründete Wieser auf KURIER-Anfrage ihren Rückzug. Nun zieht es sie in die Privatwirtschaft – wohin genau, ist nicht bekannt, aber es handle sich jedenfalls um eine Führungsposition, so Wieser.
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