KURIER-OGM-Umfrage: Das ist das Top-Thema für die kommende Regierung

GROSSER MINISTERRATSSAAL
Wer bei den Wählern punkten will, der muss ihnen Zukunftssorgen nehmen und einen Plan für Migrations- und Klimapolitik haben.

Gewählt wird erst in drei Monaten, am 29. September - die für die Wahl entscheidenden Themen stehen bereits fest. 

Wie aus einer OGM-Umfrage für den KURIER unter 1.023 Befragten (Schwankungsbreite: +/- 3,1 %) hervorgeht, beschäftigt ein Thema die Menschen quer durch alle Altersschichten und Parteipräferenzen am meisten. 

Bei sechs zur Auswahl stehenden Themenfeldern - Bildung, Pensionen, Arbeitsmarkt, Klima, Sicherheit, Migration - und einer Wahlmöglichkeit, ist das Votum klar.

Wiewohl die Zahl der Asylanträge und der Anträge auf Familienzusammenführung seit Monaten rückläufig ist, wollen 40 Prozent, dass sich die künftige Regierung sich des Themas Migration annimmt, unter anderem strengere Regeln für Asylberechtigte einführt.

Migration ist Top-Thema bei FPÖ-Wählern

Für deklarierte FPÖ-Wähler ist Migration das Top-Thema (67 %). Und auch für die ÖVP- (46 %) und die Neos-Wählerschaft (44 %) ist der Bereich von höherer Bedeutung als beim Durchschnitt. 

Für 20 % ist Klima das wichtigste Thema. Den höchsten Stellenwert hat der Themenbereich rund um Renaturierung, CO₂ und Co. bei den Grünen (73%), gefolgt von SPÖ- (32%) und ÖVP-Wählern (14%). Bei den FPÖ-Wählern liegt der Wert bei 0 %.

In Relation zu den zwei Top-Themen weit abgeschlagen: der Themenkomplex Bildung mit 12 %. Doppelt so hoch wie der Durchschnitt ist der Wert bei den Neos (24 %). Überdurchschnittlich wichtig ist Bildung SPÖ-Sympathisanten (19%). Für kleinere Klassen und mehr Personal sprechen sich 8 % der Grün-Wähler, 6 % der ÖVP- und 2 % der FPÖ-Wähler aus.

Sicherheit und Neutralität sind im Relevanz-Ranking mit 9 % an vierter Stelle; überdurchschnittlich wichtig ist es ÖVP-Wählern (15 %). 

Das Arbeitslosengeld und eine etwaige Reform desselben sehen 7 % als relevant an. In diesem Bereich liegen die ÖVP-Wählerschaft (16 %) und die FPÖ-Sympathisanten (11 %) über dem Durchschnitt. Gleichsam unangetastet bleiben soll nach Dafürhalten der Wähler wohl das Pensionssystem, wiewohl alle Experten gerade das Gegenteil fordern. Nur 3 % erachten Pensionen, höheres Antrittsalter und mehr Eigenvorsorge als wichtigste Aufgabe der künftigen Regierung. 

Düsterer Blick in die Zukunft

Der Blick in die Zukunft ist gegenwärtig jedenfalls getrübt. 70 % geben an, heute mehr Sorgen und Ängste zu haben als die Generation der Eltern. (36 % stimmen der Aussage voll, 34 % eher zu). Nur 9 % haben nicht mehr Sorgen als ihre Eltern. 

Betrachtet man die Auswertung nach Parteipräferenzen, so fällt auf, dass FPÖ-Wähler derzeit die größte/meisten Sorgen haben (51 %). Eher mehr Sorgen als ihre Eltern haben die ÖVP-Wähler (45%), jedenfalls weniger Zukunftsängste als die Elterngeneration haben SPÖ-Wähler. 

"Es fällt auf, dass insbesondere FPÖ-Anhänger von Ängsten und Sorgen für die Zukunft belastet sind", sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer. Dieses Votum sei, so der OGM-Chef, in Zusammenhang mit Migration zu sehen.

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