Zu teuer: Van der Bellen nimmt nicht an Klimakonferenz teil

Zusammenfassung
- Bundespräsident Van der Bellen nimmt wegen hoher Kosten und Budgetkonsolidierung nicht an der COP30 in Brasilien teil.
- Die Unterkunftssituation in Belem ist angespannt, mit zu wenigen Betten und extrem hohen Hotelpreisen.
- Umweltminister Totschnig wird Österreich bei der Klimakonferenz vertreten und betont die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit.
Von Johanna Worel
Die diesjährige Klimakonferenz (COP30) findet im November in Belem, Brasilien statt. Bundespräsident Alexander van der Bellen wird nicht teilnehmen, Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) allerdings schon.
"Absolut absurde" Preise
Grund für seine Nicht-Teilnahme sei die Budgetkonsolidierung, „die von allen öffentlichen Stellen Kürzungen und Budgetdisziplin verlangt“, heißt es in der Stellungnahme der Präsidentschaftskanzlei. In dem Statement wird aber betont, wie wichtig die Konferenz und der diesjährige Standort sei: „Zum ersten Mal wird die Weltklimakonferenz im Gebiet des tropischen Regenwaldes stattfinden, dessen Vernichtung ein wichtiger Faktor der globalen Umwelt- und Klimakrise ist.“
COP-Präsident Andre Aranha Correa do Lago sagte gegenüber der Financial Times, dass die Preise für private Hotels in Belem „absolut absurd“ seien: „Wir dachten, die Hotels würden vernünftig sein, doch sie sind es nicht.“ Sein Team versuche „alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um die Preise zu senken“.
Unterkunfts-Mangel
Zusätzlich zu den hohen Preisen, gibt es in Belem auch einen Mangel an Unterkünften. Insgesamt wird mit etwa 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fast 200 Staaten gerechnet– darunter Staats- und Regierungsspitzen, NGOs und Aktivisten. Bisher sieht der Unterkunftsplan aber nur rund 36.000 Betten vor.
Um mehr Schlafgelegenheiten zu erschaffen, werden Schulen umgebaut und neue Hotels errichtet. Die brasilianische Regierung will auch Kreuzfahrtschiffe als zusätzliche Unterkünfte in Verwendung nehmen.
Totschnig reist nach Brasilien
Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) wird an der Konferenz teilnehmen. Gegenüber der ZIB2 heißt es vom Klima- und Landwirtschaftsministerium, es sei in einem internationalen Umfeld mit zunehmenden Spannungen und Konflikten „wichtiger denn je, ein klares Zeichen für die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz zu setzen".
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