Kern: "Putin spielt mit uns"

Ex-Kanzler zur Energieabhängigkeit: Russland war billiger und zuverlässiger Lieferant.

Wie kürzlich im KURIER-Interview zeichnete Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) im ZiB 2-Interview am Freitag ein dramatisches Bild der gegenwärtigen Energiekrise (siehe Video oben). Wohlstand und sozialer Zusammenhalt seien gefährdet; wir befänden uns auf einer "brennenden Plattform".

Der russische Präsident Wladimir Putin "spielt mit uns" - es gelte, die "Hausaufgaben" zu machen. Dazu zählt für Kern vor allem, das Angebot zu erhöhen - das passiere noch immer zu zögerlich, die Verfahren seien "unfassbar mühsam": Man müsse "Fotovoltaik auf jedes Dach knallen", den Ausbau der Erneuerbaren Energien forcieren.

Kern erinnerte auch daran, dass der Erneuerbaren-Ausbau bereits zentraler Punkt seiner "Plan A"-Rede als Kanzler gewesen sei. Zur Umsetzung sei es dann nicht gekommen, weil "jemand anderer" (gemeint Sebastian Kurz; Anm.) andere Pläne gehabt und die Regierungszusammenarbeit beendet habe.

Befragt, ob er nicht als ehemaliger Kanzler auch eine Mitverantwortung für die heute viel beklagte Energieabhängigkeit von Russland habe, meinte Kern, dies sei nicht ganz von der Hand zu weisen. Allerdings müsse man das aus der Zeit heraus beurteilen: Russland sei nun einmal ein billiger und zuverlässiger Lieferant gewesen.

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