Kaum Corona-Regeln: Ein Weihnachten wie damals
Oh du fröhliche! Nach zwei Corona-Weihnachten heuer tatsächlich wieder? Rein formal sieht es ganz so aus. Doch die gesetzliche Seite ist das eine, medizinische Ratschläge sind das andere. Der KURIER erklärt, was rechtlich gesehen gilt und was Virologin Dorothee von Laer empfiehlt.
Gibt es wieder eine Personenbegrenzung?
In den vergangenen beiden Jahren gab es Sonderregelungen für die Feiertage. 2021 durften maximal zehn Personen zusammenkommen, bei Treffen ab elf Personen und in der Gastro galt die 2G-Regel (genesen oder geimpft).
Zu Weihnachten 2022 fällt das alles weg. Es darf ohne Begrenzung gefeiert werden. Auch ein Impf-, Test- oder Genesungsnachweis ist nicht vorgeschrieben.
2020
Am 24. Dezember 2020 gab es 2.847 Neuinfektionen in Österreich. Am 27. Dezember 2020 wurden die ersten Menschen in Österreich gegen Corona geimpft.
2021
2.162 Neuinfektionen wurden am 24. Dezember 2021 gemeldet. An diesem Tag waren 73 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Was muss ich beachten, wenn ich zu Weihnachten aus dem Ausland einreise?
Für Österreich gibt es keine Corona-spezifischen Einreisebestimmungen. 3G-Nachweise sind nicht erforderlich.
Darf ich Verwandte und Freunde in Pflegeheimen und Spitälern besuchen?
Ja, mit FFP2-Maske. Die 3G-Regel fällt seit Kurzem für Besucher weg. Aber Achtung: Wien bleibt bei seinen Sonderregeln. Dort muss weiterhin ein negatives PCR-Testergebnis vorgelegt werden, das nicht älter ist als 72 Stunden. Außerdem gilt in Wien in den Spitälern zusätzlich eine Obergrenze von drei Besuchern pro Patient und Tag.
Darf ich mit Freunden oder Familie Weihnachten feiern, wenn ich Covid-positiv bin?
Wer positiv getestet worden ist, aber keine Symptome hat, darf im privaten Wohnbereich mit der Familie Weihnachten feiern, teilt das Gesundheitsministerium dem KURIER auf Anfrage mit. Das gilt allerdings nur, wenn die infizierte Person durchgehend eine FFP2-Maske trägt – gemeinsam essen oder trinken ist also nicht möglich.
Welche Schutzmaßnahmen werden empfohlen?
„Ganz ohne ist es auch dieses Jahr leider nicht. Auch wenn Corona etwa weniger stark ist, verbreiten sich jetzt wieder andere Viren wie Influenza, RSV und andere Erkältungsviren stärker“, sagt Virologin Dorothee von Laer im Gespräch mit dem KURIER. In den letzten Jahren hätten wir uns durch das viele Maske-Tragen auch gegen alle anderen respiratorischen Viren geschützt, darum sei der Immunschutz dagegen jetzt geringer.
Die Medizinerin empfiehlt Gefährdeten daher, sich in der Vorweihnachtszeit nicht zu viel ins Getümmel zu werfen bzw. in größeren Gruppen Maske tragen. „Dass man zur Weihnachtsfeier kommt, obwohl man hustet und schnieft, ist Gott sei Dank mittlerweile ohnehin nicht mehr zeitgemäß“, sagt sie.
Und am Heiligen Abend? Wenn in Innenräumen mehrere Menschen zusammenkommen, die nicht zusammenwohnen und kein Abstand gehalten werden kann, ist es gut, Maske zu tragen – besonders, wenn etwa auch die Oma dabei ist, erklärt von Laer. Wer Erkältungssymptome hat, sollte trotz allem lieber allein zu Hause feiern.
Das gilt auch für symptomlose Covid-Positive, „auch weil diese ja permanent Maske tragen müssten und das Feiern ohne essen und trinken ja keinen Spaß macht“. Auch und vor allem in der Kirche, wo gesungen wird, und viele Menschen zusammenkommen, empfiehlt die Virologin das Tragen der Maske.
Kommentare