Mit Zivilcourage und Online-Plattformen: So will Edtstadler gegen Antisemitismus vorgehen

Mit Zivilcourage und Online-Plattformen: So will Edtstadler gegen Antisemitismus vorgehen
Verfassungsministerin Karoline Edtstadler präsentiert ihre Antisemitismuskampagne. Sie setzt auf Aufklärung durch Videos und vermehrten Austausch mit Online-Plattformen zur Bekämpfung von Hass im Netz.

Insbesondere seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Anzahl an antisemitischen Vorfällen in Österreich deutlich gestiegen. Anlässlich dessen wurde im März 2024 ein "Maßnahmenpakets gegen Antisemitismus und antisemitische Desinformation im digitalen Raum" von der Bundesregierung erstellt.

Die neue Onlinekampagne des Projekts wurde heute, Mittwoch, von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) gemeinsam mit dem Präsidenten der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) Oskar Deutsch präsentiert.

Mit Sujets und Videos über Antisemitismus aufklären

In einer Pressekonferenz stellt Karoline Edtstadler drei Sujets ihrer Antisemitismus Kampagne vor. Diese sollen zusammen mit mehreren Videos Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen. Man wolle der Gesellschaft das Signal geben, dass Antisemitismus nicht wieder salonfähig ist, heißt es von Seiten der Ministerin.

Mit Hilfe von Holocaustüberlebenden: Die Videos der Kampagne zeigen Zeitzeugen, die über antisemitische Vorfälle berichten. Zunächst sind die Darsteller nur als Schattenfigur zu sehen und erzählen von einem einschneidenden Erlebnis, dann folgt eine frontale Kameraaufnahme und der Slogan: „Niemals wieder ist jetzt“.

Unterlegt ist die Kampagne mit dem Hashtag "#niemalswieder". Ab Freitag soll es Schaltungen in Online-Medien geben, es gebe einen Rahmen von circa 300.000 Euro dafür. Angesichts des zivilgesellschaftlich bedeutenden Themas hofft die Ministerin auf ein Entgegenkommen von Medien, sodass die Kampagne noch öfter geschaltet wird.

Runder Tisch mit Sozialen Medien

Hass und Hetze im Netz: Die Sozialen Medien sind vermehrt Schauplatz Antisemitischer Vorfälle. Ein erstes "Vernetzungstreffen" soll den Austausch zwischen dem Ministerium, österreichischen Stakeholdern und verschiedenen Online-Plattformen ermöglichen. Zugesagt haben bereits Google, Meta, Snapchat und TikTok.

Edtstadler hofft auf einen kontinuierlichen informellen Austausch sowie konkrete Lösungsansätze. Gefördert werden soll beispielsweise die Entwicklung von KI-Tools die Hasskommentare online erkennen  können. 

Mehr Zivilcourage zeigen

Appell an die Bevölkerung: Der Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) Oskar Deutsch fordert ein besseres miteinander. Er ruft Nutzer der Sozialen Medien dazu auf entschieden gegen Antisemitismus sowie jegliche Diskriminierung einzutreten und diese nicht einfach stillschweigend hinzunehmen. 

Das extreme Ausmaß an Hass greife nicht nur Minderheiten an, sondern die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft, so Deutsch.

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