Bei den Wahlen 2017 und 2019 war es Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gewesen, der die Landeskandidaten angeführt hat. Für die Wahl 2024 wird er nur auf der Bundesliste zu finden sein – falls er überhaupt noch antritt. Seine Position als Nummer eins im Land wird höchstwahrscheinlich Innenminister Gerhard Karner einnehmen. Dahinter folgt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Präsentiert werden sollen die beiden als eine Art Doppelspitze für das Land, wie man aus der ÖVP hört.
Die Landesliste bereits fixiert hat die SPÖ. Den Spitzenplatz nimmt wieder Gewerkschafter Rudolf Silvan ein. Dahinter folgen Silvia Kumpan-Takacs, Robert Laimer, Petra Tanzler, Andreas Kollross, Melanie Erasim, Alois Schroll, Jutta Thomasberger und Günter Steindl. Manche in der Partei hatten erwartet, dass der erste Platz auf der Liste für Bundesparteiobmann Andreas Babler aus Traiskirchen reserviert ist. Damit wäre er auf der Bundesliste und in NÖ der Spitzenkandidat, wie das auch bei seinen Vorgängern üblich gewesen ist. Der Landesparteivorstand hat aber anders entschieden.
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Die FPÖ hat noch nichts fixiert. Man sei auch nicht in Eile, heißt es aus dem Landesbüro. Wann der Beschluss gefasst wird, hänge davon ab, ab wann der Wahltermin feststeht. Momentan sieht jedenfalls alles danach aus, dass die Landesliste der Kandidatenreihung im Jahr 2019 ähnlich sein wird. Mit Bundesparteiobmann Herbert Kickl aus Purkersdorf als Niederösterreichs blauen Spitzenkandidaten. Dahinter die beiden Generalsekretäre Christian Hafenecker aus Kaumberg und Michael Schnedlitz aus Wiener Neustadt.
Erste bei Grünen steht fest
Die Grünen waren bei der Erstellung der Landesliste besonders schnell gewesen. Da gab es schon im Juni 2023 die entsprechenden parteiinternen Wahlen. Wobei Elisabeth Götze aus Eichgraben als Listenerste bestätigt wurde.
Dahinter zu finden sind Süleyman Zorba aus Traismauer, Ulrike Fischer aus St. Andrä-Wördern, Martin Litschauer aus Waidhofen an der Thaya, Bettina Bergauer aus Deutsch-Wagram 50 Jahre sowie Sebastian Schirl-Winkelmaier aus Gramatneusiedl.
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Bei den Neos beginnt erst Anfang April das Vorwahlprozedere. Die Fixierung der Landesliste ist überhaupt erst im Juni geplant. Es wird damit gerechnet, dass Nikolaus Scherak auf dem ersten Platz landet. Immerhin ist er auch Klubobfraustellvertreter im Parlament. Allerdings erklärt man auch bei den Pinken, dass alles sofort schneller gehen kann, wenn doch nicht erst regulär im September gewählt wird.
Wobei das Fenster für einen Neuwahlbeschluss immer kleiner wird. Theoretisch steht nur noch der Februar dafür zur Verfügung.
Thema Jagdkarten
Mit einer besonderen Anfrage muss sich derzeit Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf beschäftigen. Der grüne Landtagsabgeordnete Dominic Hörlezeder, auch Vizebürgermeister in Amstetten, will wissen, wie viele Jagdkarten in den vergangenen Jahren behördlich entzogen worden sind.
Anlass ist für ihn ein getöteter Wolf, der gefunden worden ist. Deswegen hat er an Pernkopf folgende offizielle Fragen: Wie viele Jagdkarten wurden in Niederösterreich im vergangenen Jahrzehnt entzogen? Hörlezeder will dabei eine Aufgliederung nach dem Entziehungsgrund gemäß Jagdgesetz, der getöteten Tierart, Jahr und Dauer des Jagdkartenentzuges.
Und er will wissen, wie viele Jagdkarten in Niederösterreich im vergangenen Jahrzehnt aufgrund der vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Schädigung geschützter wild lebender Tierarten entzogen worden sind. Auch da soll alles genau aufgelistet werden. Eine Antwort gibt es derzeit noch nicht.
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