"Kaisers Schmarrn": ÖVP empörte sich über Namenswitz – und macht selber einen
Der Twitter-Account der SPÖ machte zuletzt mit umstrittenen Online-Plakaten auf sich aufmerksam – der KURIER berichtete. Unter dem Hashtag "Sei kein Kocher" wurde etwa Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) als Wasserkocher dargestellt. Eine Schmähung auf Kosten des Namens des Ministers, die auch die ÖVP aufgriff und öffentlich anprangerte.
Daniel Kosak, Pressesprecher von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), kommentierte den Vorfall auf Twitter kritisch: "Jetzt sind wir also bei der Verunglimpfung von Namen durch eine früher staatstragende Partei angelangt. Schade." Diese moralisierende Äußerung und weitere kritische Kommentare von VP-Vertretern werden nun zum Bumerang für die Volkspartei.
Denn in kurzem zeitlichen Abstand zum Tweet verteilte die JVP Kärnten, zur Unterstützung des Kärntner Spitzenkandidaten Martin Gruber (ÖVP), in der Klagenfurter Fußgängerzone Kaiserschmarrn. Nicht fehlen durfte dabei ein lebensgroßer Pappaufsteller von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Dieser bot in Kochmontur einen Kaiserschmarrn feil. Des Fake-Kaisers Werbeslogan: "Keine Lust mehr auf des Kaisers Schmarrn? Zeit für Veränderung!"
Ob der Namenswitz auf Kosten des Landeshauptmanns wirklich nötig war, um die eigenen politischen Forderungen zu unterstreichen? Medienethisch Versierte sind wohl anderer Ansicht.
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