Sporrer lehnt Asyl-Rückführungszentren in Afrika ab

Eine Frau mit grauen Haaren und Brille spricht an einem Rednerpult, im Hintergrund sind EU- und Österreich-Flaggen.
Laut Sporrer wären Rückführungszentren für Migranten in Staaten des Europarats außerhalb der EU möglich. Dazu zählen die Türkei und die Westbalkanstaaten.

Zusammenfassung

  • Justizministerin Sporrer will Rückführungszentren für Migranten nur in Europarats-Staaten zulassen, um Menschenrechte zu gewährleisten.
  • EU-Migrationskommissar Brunner widerspricht und betont, dass auch mit Drittstaaten außerhalb des Europarats verhandelt wird.
  • FPÖ-EU-Abgeordnete Steger kritisiert den EU-Plan als unzureichend und sieht keine echte Systemwende in der Migrationspolitik.

Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) will die von der EU-Kommission geplanten Rückführungszentren für Migranten an strikte Auflagen knüpfen. Sie will afrikanische Staaten ausschließen, indem sie die Mitgliedschaft beim Europarat zur Bedingung macht, wie sie am Mittwoch laut Ö1-Morgenjournal sagte.

"Solche Rückführungszentren können natürlich nur in Staaten eingerichtet werden, die dafür garantieren können", sagte Sporrer in Hinblick auf die Menschenrechte. Möglich wäre die Einrichtung solcher Zentren in Staaten des Europarates außerhalb der EU. Dazu zählen etwa die Türkei und die Westbalkanstaaten.

Brunner widerspricht

Der zuständige EU-Migrationskommissar Magnus Brunner widersprach der Argumention Sporrers. Er sagte im Ö1-Morgenjournal, die EU und ihre Mitgliedstaaten würden natürlich auch mit Drittstaaten verhandeln, die außerhalb des Europarates liegen. Dies sei "selbstverständlich, weil es gibt ja auch dort Drittstaaten, die die Menschenrechte einhalten".

Kritik von FPÖ-EU-Abgeordnete Petra Steger

Die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger nannte den EU-Plan zur Einrichtung von Rückkehrzentren in einer Aussendung unzureichend. Diese wären nur optional vorgesehen, Minderjährige sowie deren Familien seien explizit ausgenommen und der vorgesehene Überwachungsmechanismus werde "erwartungsgemäß zum Spielball politischer Instrumentalisierung durch linke NGOs verkommen". 

Von einer echten Systemwende in der Migrationspolitik könne keine Rede sein.

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