Junglehrer ohne Vertrag, Versicherung und Gehalt

Junglehrer ohne Vertrag, Versicherung und Gehalt
Bildungsdirektion spricht von „Einzelfällen“, die mit Dienstrechtsnovelle zusammenhängt

Seit Jahren sollen mehr Lehrkräfte in Pension gehen als neue anfangen. Davon berichtete der KURIER zu Schulbeginn – Stichwort Lehrermangel.

Kurz vor Beginn des Schuljahrs sollen auch nicht alle der offenen 8.600 Lehrstellen in Österreich besetzt worden sein. Trotzdem sicherte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zu, dass jede Stunde gehalten werden kann. So wird etwa auf Überstunden gesetzt bzw. das Beschäftigungsausmaß von Teilzeitkräften erhöht.

In einem am Samstag auf ORF.at veröffentlichten Bericht meldeten sich jedoch Junglehrer, die anonym bleiben wollen, zu Wort. Sie beschreiben ein dramatisches Bild: Sie würden etwa ohne Vertrag arbeiten und auch ohne Versicherung. „Was ist, wenn ich ins Spital komme?“, soll der Junglehrer die Bildungsdirektion gefragt haben. „Hoffen wir, dass das nicht passiert“, soll die Bildungsdirektion geantwortet haben. Eine andere angehende Lehrerin hätte eine Zusage erhalten, aber noch keine Zuweisung.

Gründe

„Es handelt sich hier um Einzelfälle“, heißt es aus der Bildungsdirektion. Das Problem betreffe 25 Personen von 27.000 Lehrkräften in Wien. Mit Montag soll das Problem behoben sein, heißt es. Ob es einen Personalmangel in der Bildungsdirektion gebe, wurde nicht näher kommentiert.

Das Problem sei viel eher, dass Vordienstzeiten anzurechnen kompliziert sei und die letzte Dienstrechtsnovelle erst am 30. 8. 2022 kam.

Aus dem Büro des Bildungsstadtrates Christoph Wiederkehr (Neos) heißt es: Man werde die Einzelfälle rasch abarbeiten. Es wurden bis jetzt mehr als 1.700 Personen neu angestellt, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Außerdem liege die Landeslehrerinnenverrechnungen bei der Stadt Wien (Magistrat Personalservice). Dank der Bildungsreform sei auch die Verrechnung ab 2023 bei der Bildungsdirektion angesiedelt.

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