Junge interessieren sich für Politik und wollen sich mehr engagieren

Junge Freunde nutzen Smartphones und trinken draußen Kaffee. Eine Gruppe von Menschen hat Spaß mit den Technologie-Trends.
14- bis 30-Jährige informieren sich im Netz, vertrauen allerdings mehr klassischen Medien und fordern mehr Fokus auf Soziales und Klima von Politik.

Von Politikverdrossenheit kann in Österreich keine Rede sein – zumindest, wenn es um die 14- bis 30-Jährigen und nach einer Gallup-Umfrage (1.022 Befragte) geht.

89 Prozent der Jugendlichen geben an, sich für Politik zu interessieren. Bei den 26- bis 30-Jährigen liegt das Interesse sogar bei 91 Prozent, bei den Bis-19-Jährigen unwesentlich darunter (85 Prozent). In einem Missverhältnis dazu steht die Wahrnehmung dessen, was die Parteien selbst tun.

Gemäß „Jugenddemokratiemonitor“ fühlen sich 24 Prozent von der aktuellen Politik gar nicht angesprochen – 45 Prozent nur wenig.

Eine Umfrage zeigt die Wünsche der Jugend an die Politik, wobei „Soziales“ mit 67 % am häufigsten genannt wird.

Die Politik lege das Hauptaugenmerk auf Wirtschaft (66 Prozent), so die Befragten. Der Wunsch der Jugendlichen an die Politiker ist es allerdings, den Fokus auf Soziales (67 Prozent), Klima (58 Prozent) und Jugend und die Bildung selbst (jeweils 55 Prozent) zu legen. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Jugendlichen würde auch gerne mehr mitbestimmen – sei es auf Bundes- oder Landesebene oder in ihrer Gemeinde.

Trotz Krise: Jugend mehrheitlich zuversichtlich

Trotz Krieg und Krise geben zudem über 55 Prozent an, eher bis sehr zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Allerdings: Mit zunehmendem Alter nimmt die Zuversichtlichkeit ab.

„Wir erheben die Situation junger Menschen, um herauszufinden, wo der Schuh drückt“, sagt die für Jugend zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). „Schönreden brauchen wir aber nichts, gerade nach Corona muss Politik für die Jugend da sein.“

Eine Frau im Gespräch, gestikulierend mit ihren Händen.

Claudia Plakolm, Staatssekretärin

Das kommunizieren Regierung wie Opposition fortan am besten via Internet. Denn die Informationsquelle Nummer eins für politische Themen ist laut Gallup-Umfrage das Netz (69 Prozent), gefolgt vom Fernsehen (55 Prozent) und Social Media (52 Prozent). „Die ZiB auf Instagram ist die der Teletext der neuen Generation“, resümiert Plakolm die Daten. In Zahlen ausgedrückt: 72 Prozent informieren sich wenn auf Social Media, dann mittels Instagram, gefolgt von Facebook (49 Prozent) und Youtube (43 Prozent).

Geht es allerdings um die Glaubwürdigkeit der Informationsquellen, so punkten die klassischen Medien. Fernsehen, Radio und Tageszeitungen werden mehrheitlich als besonders glaubwürdig erachtet. Am unglaubwürdigsten gelten Influencer. 

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