Besser und einfacher? Was die neue "ID Austria"-App alles kann

++ THEMENBILD ++ ID AUSTRIA
Runderneuerte Anwendung soll deutlich übersichtlicher und benutzerfreundlicher sein, verspricht Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP).

Viele, die in den vergangenen Jahren Behördenwege digital erledigen wollten, können ein Lied davon singen: Die dafür nötige App „Digitales Amt“ war von, gelinde gesagt, überschaubarer Benutzerfreundlichkeit. 

Das soll sich jetzt ändern: Mit 20. Juni startete die neue App „ID Austria“, die nach sechs Jahren die Vorgänger-App ersetzt. „Der Fokus bei der Neugestaltung lag auf der einfachen Anwendung und der sicheren Anmeldung“, sagt der zuständige Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP). „Die App soll leicht verständlich für Bürger, Unternehmen und Verwaltung sein.“

Bei der neuen App wollte man sich auf die wesentlichen Funktionen beschränken, damit sie übersichtlicher und einfacher bedienbar wird, nämlich „Anmelden“ und „Signieren“. Zu den zentralen Funktionen zählen:  

  • Push-Benachrichtigungen zur Verlängerung der ID Austria – ohne Behördengang.
  • Übersichtliche Darstellung offener Signaturen für mehr Effizienz.
  • Zugang zu über 500 digitalen Anwendungen aus Verwaltung und Wirtschaft – rund um die Uhr.

Barrierefreie Anmeldung

Neu ist weiters die barrierefreie Anmeldung: Neben biometrischen Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung kann nun auch das Gerätepasswort bzw. der PIN-Code als zweiter Faktor verwendet werden. Davon profitieren sollen zum Beispiel Menschen, die kein Smartphone besitzen, erklärt Pröll. 

MINISTERRAT - PRESSEFOYER: PRÖLL

Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP)

Nutzer haben zudem einen besseren Überblick über ihre Personendaten – vom Wohnsitz über den Reisepass bis hin zum Zulassungsschein. 

Der Umstieg auf die neue App erfolgt automatisch. Bestehende Anmeldungen bleiben vollständig erhalten, es ist kein neuer Registrierungsschritt erforderlich. 

Umgestaltet wurde auch die Website oesterreich.gv.at. Sie ist nun barrierefreundlicher und optimiert für mobile Endgeräte.

Ziel: Aufstieg in die Top 3

Als Vision für die nächsten Jahre schweben Pröll aber viel weitreichendere Schritte vor: „Es geht darum, nicht nur die Verwaltung zu digitalisieren, sondern Services neu zu denken. Etwa, indem man Prozesse besser verkoppelt.“ Als Beispiel nennt der Staatssekretär die Wohnsitzänderung, die viele weitere Änderungen auslöst – bis hin zum nötigen Wechsel des Kindergartens. „Ziel ist ein One-Stop-Shop, wo alle diese Prozesse zentral im Hintergrund laufen.“

Letztlich, so Pröll, soll Österreich in Sachen Digitalisierung in die Top 3 Europas aufsteigen. 

Mindestalter für Soziale Medien

Auch das zuletzt intensiv diskutierte Mindestalter für die Nutzung von Sozialen Medien fällt in den Zuständigkeitsbereich des Staatssekretärs. „Eine konsequente Überprüfung des gesetzlichen Mindestalters ist unabdingbar“, betont Pröll. ID Austria könnte (aber müsste nicht) eine Lösung dafür sein. Pröll verweist auf die gemeinsame Initiative auf EU-Ebene, mit denen die Plattformen stärker in die Pflicht genommen werden sollen. 

Wie hoch das Mindestalter sein soll, darauf will sich Pröll nicht festlegen. Hier verlasse er sich auf die Experten. „Es ist jedenfalls ein Türsteher im digitalen Raum notwendig.“ Zudem will man verstärkt auf digitale Bildung setzen.

Kommentare