Ibiza-Video: Staatsanwaltschaft geht Spur nach
Eine falsche lettische Oligarchen-Nichte, elegante Limousinen und das Angebot, sein Jagdgrundstück zu kaufen: Mit dieser Inszenierung haben die Drahtzieher des Ibiza-Videos Ex-FPÖ-Politiker Johann Gudenus in die Falle gelockt. Mit im Spiel war, wie der KURIER exklusiv berichtete, ein Wiener Anwalt. Dieser soll die falsche Oligarchin und ihren deutschen Mittelsmann mit Gudenus zusammengebracht haben.
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Eine Spur zum Ibiza-Video dürfte also nach Wien führen - und diesem Hinweis geht die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) jetzt nach. Das Video ist illegal - weil ohne Wissen der Abgebildeten - auf Ibiza aufgenommen worden, zuständig wäre deshalb die spanische Justiz. Da es aber offenbar, wie FPÖ-Mann Gudenus dem KURIER erzählte, auch ein Treffen zwischen den Lockvögeln und ihm in Wien gab, könnte die Bundeshauptstadt ebenfalls ein Tatort sein - nämlich für die Vorbereitungshandlungen.
Prüfung der Zuständigkeit
Auf KURIER-Anfrage bestätigt die WKStA, dass "hinsichtlich der Sachverhalte im Zusammenhang mit der Erstellung des Videos derzeit eine Prüfung des Anfangsverdachts und der Zuständigkeit erfolgt".
Außerdem versucht die WKStA gerade, in Sachen Korruptionsvorwurf bzw. illegaler Parteienfinanzierung weiterzukommen: Die Behörde hat daher um die Auslieferung des FPÖ-Abgeordneten Markus Tschank ersucht, wie die ZiB2 am Dienstag berichtete.
Tschank war für Vereine tätigt, über die Parteispenden geflossen sein könnten, er ist auch designierter Finanzreferent der FPÖ.
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