Hofburg: Für Alexander Van der Bellen wird es nicht "arschknapp"
Das erste Mal verwendete Alexander Van der Bellen das Vokabel bei einer Nationalratswahl, als die Grünen um ein paar hundert Stimmen ihr Ziel erreichten. Inzwischen ist "arschknapp" ein geflügeltes Wort geworden. Doch diesmal ist es nur in der Verneinung angebracht: Denn die Wahl am kommenden Sonntag dürfte ein glatter Start-Ziel-Sieg für den Amtsinhaber werden.
Warum das so ist, geht aus der großen KURIER/OGM-Umfrage zur Bundespräsidentenwahl unter 1700 repräsentativ ausgesuchten Wahlberechtigten (Online-Verfahren) hervor. Und das sind die wichtigsten Ergebnisse:
Die Wahlbeteiligung wird bei rund 65 Prozent liegen, wie OGM-Chef Wolfgang Bachmayer aus den Daten schätzt – wobei die FPÖ-Wählerschaft in geringerem Ausmaß teilnehmen wird als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Unterschiede bei der Wahlbeteiligung wird es auch nach Altersgruppen geben. Bachmayer: „Bei den unter 30-Jährigen ist eine Beteiligung von nur 50 bis 55 Prozent zu erwarten, dagegen werden fast drei von vier Pensionistinnen und Pensionisten wählen gehen.“
58 Prozent für VdB, Konkurrenz weit dahinter
Das kommt Amtsinhaber Alexander Van der Bellen zugute. Laut OGM wird Van der Bellen im ersten Wahlgang mit 58 Prozent wiedergewählt werden. Seine Konkurrenz bleibt abgeschlagen hinter ihm: Walter Rosenkranz von der FPÖ kommt mit 16 Prozent auf Platz 2. Das ist deutlich unter den aktuellen Werten der FPÖ in der Sonntagsfrage zur Nationalratswahl, wo sie bei 22 Prozent hält. Rosenkranz leidet vor allem unter dem früheren FPÖ-Politiker Gerald Grosz (der laut Umfrage fünf Prozent erhalten wird). Tassilo Wallentin (9 Prozent) nimmt Rosenkranz potenzielle Stimmen aus dem ÖVP-Lager weg, nämlich jene ÖVP-Wähler, die nicht Van der Bellen wählen wollen.
Michael Brunner (MFG) und Heinrich Staudinger sind mit zu erwartenden drei bzw. einem Prozent lediglich Zählkandidaten, Dominik Wlazny bleibt ein urbanes 8-Prozent-Phänomen.
VdB breit verankert
Van der Bellen hingegen kann auf eine solide Mehrheit bei allen Parteianhängern (außer der FPÖ) bauen: Die ÖVP-Anhängerschaft will ihn zu 63 Prozent wählen, drei Viertel der Roten und Pinken wollen bei ihm ihr Kreuz machen. Sowie 86 Prozent der Grünen (manche Grüne zieht es zu Impfgegner Michael Brunner, andere zu Dominik Wlazny).
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