High Tech, Militärhunde, Finanzierung: Womit Österreich in Afrika punktet

BUNDESKANZLER  KARL NEHAMMER IN GHANA: BESUCH NATIONAL DOG  ACADEMY
Erstmals besuchte ein österreichischer Kanzler Angola und Ghana. Neue Botschaft soll eröffnet werden.

Die Beziehungen zwischen Österreich und Ghana sind „auf den Hund gekommen“, allerdings nur buchstäblich: Die Republik hat nicht nur eine langjährige militärische und sicherheitspolitische Partnerschaft, sie unterstützt auch die ghanaischen Streitkräfte bei der Ausbildung von Militärhundeführern. Im Rahmen dieser Kooperation werden und wurden in Österreich Hunde ausgebildet, die nach Ghana kommen. So hörte man bei der Vorführung in der „National Dog Academy“ für Bundeskanzler Karl Nehammer auch Befehle auf Deutsch wie „Platz“.

BUNDESKANZLER  KARL NEHAMMER IN GHANA: BESUCH DES KOFI ANNAN PEACEKEEPING TRAINING CENTRE

National Dog Academy

Die Hunde werden bei Kontrollen von Flug- und Seehäfen zur Bekämpfung von Schmuggel und Terror eingesetzt. Sie können Sprengstoff und Suchtgift erschnüffeln. Nehammer sammelte vor der anwesenden militärischen Prominenz aus Ghana Pluspunkte, indem er in seiner Rede erwähnte, selbst auch einmal Offizier gewesen zu sein.

High Tech, Militärhunde, Finanzierung: Womit Österreich in Afrika punktet

In vier Tagen besucht Karl Nehammer drei afrikanische Länder – und war als erster österreichischer Bundeskanzler in Angola und Ghana. Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sowie Wirtschafts- und Sicherheitsvertretern traf er am Mittwoch den Präsidenten Nana Akufo-Addo und kündigte einen Sondertopf für das World Food Programm in Afrika an.

BUNDESKANZLER  KARL NEHAMMER IN GHANA: NEHAMMER/AKUFO-ADDO

Mit Ghanas Präsidenten Akufo-Addo

Auch wenn viele Länder des Kontinents riesiges Potenzial für eine blühende Wirtschaft haben, leidet noch immer jeder fünfte Mensch in Afrika an Unter- und Mangelernährung. Zwei der versprochenen 7,5 Millionen Euro sollen in innovative Projekte mit Fokus auf Ghana fließen. Ghana – laut Nehammer „eine stabile Demokratie in einer instabilen Region“ – entwickelt sich zum Start-up-Zentrum Afrikas: Bei einem Business-Round-Table stellten sich sechs Start-ups aus der Agrartechnik vor.

Auch einige der mitgereisten österreichischen Firmen präsentierten hier in der Subsahara ihre Produkte bzw. haben bereits seit Jahren Aufträge: Von Schienen über Klimatechnik bis Mülltrennung. Ghana wirkt modern, leidet derzeit aber unter der höchsten Inflation in Afrika, die Staatsverschuldung ist gigantisch. Finanzierungen sind daher ein großes Thema.

„Österreich bekennt sich, seine Außenpolitik stärker auf den afrikanischen Kontinent auszurichten. Afrika ist der Kontinent der Zukunft“, sagte der Kanzler. Deshalb soll in Ghana nun eine österreichische Botschaft entstehen.

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