Herkunftskennzeichnung in Kantinen kommt noch heuer

Erste Wirte - Biowirte - fordern Herkunftskennzeichnung in der Gastro
Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel lehnt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ab.

ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig möchte die Bauern vermehrt unterstützen, erklärte er im Ö1 Journal zu Gast. Die zuletzt deutlich höheren Nahrungsmittelpreise würden "vor allem durch die Energiepreise getrieben", so Totschnig. So seien die Kosten für die österreichischen Landwirte im vergangenen Jahr um etwa 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Um wie viel teuer Lebensmittel noch werden, dazu wollte sich Totschnig nicht äußern. Oberste Priorität habe jedenfalls, dass ausreichend Lebensmittel zur Verfügung stehen.

Anfang des nächsten Jahres soll es eine Strom-Beihilfe für Land- und Forstwirte geben. Insgesamt seien dafür 120 Millionen Euro vorgesehen. Ob es dabei Auflagen für die Betriebe geben wird, ist noch nicht bekannt. Eine Senkung der Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln lehnte der Minister hingegen als "Gießkannen-System" ab. Auch sei nicht gesagt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten dadurch effektiv entlastet würde, weil der einmalige Preisnachlass schon bald wieder aufgeholt sein könnte.

Herkunftskennzeichnung in Kantinen kommt noch heuer

ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Fortschritte sieht Totschnig bei den Tierwohl-Standards. Die Herkunftskennzeichnung in Kantinen soll noch heuer umgesetzt werden, bei verarbeiteten Lebensmitteln müsse man aber auf den europäischen Rahmen warten. Die Gastronomie könne erst später einbezogen werden. Beim Tierschutz sieht Totschnig aber auch die Konsumentinnen und Konsumenten in der Pflicht: "Wer hohe Standards will, muss das auch kaufen", appellierte er. Immerhin sei der Absatz von Bio-Produkten im Supermarkt trotz der hohen Teuerung hoch geblieben.

Kommentare